Noch passen sie mir nicht richtig, die Flügel. Sie fühlen sich ungewohnt an, ich bewege mich ja auch auf ungewohnten Terrain. Eigentlich könnte ich dieser Frau, die mich vor einigen Wochen massiv angegriffen hat, dankbar sein. Hat sie mich zwar in ein tiefes Dilemma gebracht – ich habe sehr an mir gezweifelt und tue es immer noch – aber ich bin auch in die Puschen gekommen, habe Initiative ergriffen, mich bei einem Aspie-Forum angemeldet, mit der Vorsitzenden des hiesigen Autistenverein gesprochen und mich bei einigen Bekannten geoutet.
Noch fühlt sich das nicht wie ein Vorteil an. Noch geht’s mir eigentlich beschissener denn je. Meine Angst ist riesengroß und jeden Krümel Mut muss ich zusammen kramen.
Die Flügel sind jetzt da. Der erste Schritt ist gemacht …
Syntaxia sagt:
Das klingt positiv – trotz der Angst und den Zweifeln!
Ein Therapeut sagte einmal zu mir: Wenn man etwas in seiner Lebenseinstellung verändert und dies nach außen trägt, legt man neue Pflastersteine auf den Weg, den man nun geht. Noch ist es neu und manchmal etwas wackelig verlegt. Aber mit der Zeit wird der Weg trittfester.
Das wünsche ich dir auch, liebe Piri.
Amélie sagt:
„Mut ist Widerstand gegen die Angst, Sieg über die Angst – aber nicht Abwesenheit von Angst“ sagt Mark Twain.
Er hat so Recht…nur die Dummen kennen keine Angst.
Und Flügel müssen erst wachsen bis sie dicht und groß genug sind. Das braucht viele Federn. Jedes Quäntchen Mut ist eine Daune und jeder Erfolg eine Schwungfeder. Auch die Muskulatur solcher Flügel muss trainiert werden, sonst kommst Du nur hoch- aber noch lange nicht weit. Und das geht nur, indem Du immer wieder aufsteigst und fliegst. Es wird die geben, die es nicht sehen können wie Du fliegst, wie viel Kraft es Dich kostet und die, die es sehen und anerkennen werden.
quersatzein sagt:
Möge dir der neue Mut Flügel wachsen lassen, vielleicht langsam, aber stetig und passgenau!
Toi, toi, toi und liebe Grüsse,
Brigitte