Nein, ich werde mich nicht für meine Gefühle entschuldigen. Mir gehts nicht gut – physisch und psychisch nicht. Ich bebe seit Tagen, es brodelt in mir. Ganz viel passiert und ich fühle mich nicht zugehörig. Ich sollte nur was tun, müsste mich kümmern nicht klagen. Ich klage nicht – tue es nur hier. Doch das ist die falsche Adresse…
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Fortsetzung folgt: Gerade hat mir jemand gesagt, dass ich das alles wunderbar meistere. Schön! Tut mir gut. Helfen tut es mir nichts. Außerdem geht’s mir jetzt – es ist Mittag -schon wieder etwas besser. Ich habe eingekauft, die Betten sind frisch bezogen, Marzipaneier habe ich für den Kerle besorgt, das Töchting partizipiert selbstverständlich auch davon. Auf unserer Wiese blühen Gänseblümchen und blaue Blumen. Keine Ahnung, was für welche das sind. Es wird Frühling:
Er ist’s
Frühling läßt sein blaues Band
Wieder flattern durch die Lüfte;
Süße, wohlbekannte Düfte
Streifen ahnungsvoll das Land.
Veilchen träumen schon,
Wollen balde kommen.
– Horch, von fern ein leiser Harfenton!
Frühling, ja du bist’s!
Dich hab ich vernommen!
Eduard Mörike