Irgendwas wird schon sein, etwas wird er bringen – der Tag. Hoffentlich isst er oder wenigstens sollte der Kerle seine Astronautenkost in der Werkstatt austrinken! Denn gestern – nachdem ich ihn am Nachmittag gefragt habe und er mir glaubhaft versichert hat, dass er die beiden Fläschchen ausgetrunken hat – heute Morgen entdecke ich im Rucksack eine fünfviertel volle 125ml-Flasche. Ergo, er hat fast nichts getrunken! Ach menno, was mache ich bloß?
Eine diffuse Angst beschleicht mich wieder jeden Morgen. Ich gehe mit Angst ins Zimmer des Kerle. Die Angst verschwindet nicht mehr. Ich mag die Ängste nicht benennen. Außerdem ist es nicht nur die eine. Es sind multiple Ängste, die in sich verschwurbelt sind und die, wenn ich sie auseinanderklamüsere, wieder neue Ängste heraufbeschwören. Die Ängste meiner Kindheit kommen und gehen, manchmal bleiben sie – so wie gerade jetzt, da ein Familienfest ansteht und ich nicht möchte taxiert zu werden – meine, ach so erfolgreichen, Geschwister – was habe ich dem entgegenzusetzen? Mit mehr Selbstbewusstsein könnte ich meine Lebensleistung anführen. Für mich ist das eine Selbstverständlichkeit und Selbstverständlichkeiten sind, in meinen Augen, keine besondere Leistung …
∙∙∙∙∙·▫▫▫▫ᵒᵒᵒᴼᴼ ᴼᴼᵒᵒᵒ▫▫▫▫∙∙∙∙∙·
Jetzt werde ich erst einmal überlegen, wie ich dem Kerle das Essen schmackhaft mache!