Behinderung, Junioren

Momentaufnahme

Hast du was getrunken? Jaaaaa! Naja, nur ein Minischlückchen. Carsten hat auch nichts getrunken. Carsten trink was! Hab ich schon. Ja, nicht viel. Aber immerhin was. 

Zehn Minuten und einen Schweißausbruch später: Könnt ihr bitte noch was trinken? Der Kerle nippt, das Töchting beginnt zu diskutieren: Mag keinen Eistee! Dann trink endlich deinen Kakao aus. Aber nicht alles. Fang wenigstens an. Jaaaaa, mach ich doch, nimmt ihre Flasche, setzt sie an die Lippen, befeuchtet diese und stellt sie wieder ab. Ich werde energischer; trink! Wiebke fängt unvermittelt an zu weinen. Der Kerle hört es, springt in die Bresche und erzählt, dass wir nicht so laut sein dürfen, weil sonst die Polizei kommt und uns wegen Ruhestörung verhaftet. Ich gebe klein bei und das Töchting bekommt Orangensaft! Davon nippt sie auch nur ein Schlückchen.

Argumente, wie, dass sie bei der Hitze viel trinken müssen, werden damit abgeschmettert, dass sie dann so oft aufs Klo müssen und dass das viel Arbeit für mich wäre. Verdursten und vertrocknen zählt nicht – dafür würde ich schon sorgen, dass das nicht passiert, mit meiner ewigen Nörgelei!

So jetzt kommt ihr …

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Wiederholungen passieren so den ganzen Tag. Beide haben überhaupt kein Durstgefühl!

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20:28 Uhr – wir sind ins Souterrain geflüchtet. Hoffentlich habe ich morgen früh die Kraft mein Töchting die Treppe hoch zu tragen!

Familie, Gedanken, Junioren

noch ein Glückszitat

Wenn du das Glück begreifen willst, musst du es als Lohn und nicht als Ziel verstehen. | Antoine de Saint-Exupéry

Der Autor des kleinen Prinzen ist heute vor einhundertfünfundzwanzig Jahren geboren worden. Es gab eine Zeit da kannte ich dieses Büchlein auswendig. So wie der Fuchs sagt: „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“ Der Kerle hat das gut erkannt, er sieht erst einmal in jedem Menschen einen Freund und lädt ihn ein. 

So, wie meine Junioren fröhlich und glücklich sein können, so können sie in nächster Minute auch zornig und kreuzunglücklich sein. Wenn z.B. der Socken nicht richtig angezogen ist, oder in den Nachrichten vom Hungertoten in Gaza berichtet wird. Aber auch simples Haare abschneiden kann ein Gefühlschaos hervorrufen. Der Kerle denkt immer, dass ich einen Nazi aus ihm mache, nur weil er kurze Haare bekommt. Dabei weiß er ganz genau, dass das eine Gesinnung ist und nichts äußerliches. 

Ich komme wieder vom Hölzchen aufs Stöckchen, höre mein Töchting im Bett erzählen, hin und wieder Kauderwelschlieder singen und fröhlich glucksen. Es ist Sonntag, es wird heiß, der Milchkaffee schmeckt und einTeil vom schwarzen Kaffee steht im Kühlschrank für Eiscafé am Nachmittag …

Kuddelmuddelgedankenchaos am Sonntagmorgen ohne großen Grips im Kopf.

Alltag, Behinderung, Familie, Junioren

unterwegs gewesen

Wir sind ein bisschen unterwegs gewesen – gestern Abend WestSideStory in Schwäbisch Hall und heute schwimmen mit wunderbarer Begleitung. Unterwegs sein mit den Junioren ist schön anstrengend und der Kerle hat mindestens tausend Menschen angesprochen, das Töchting sich fünfhundertmal weggedreht zum flüchten, ich habe Reste gegessen und hätte gerne Wiener Schnitzel gehabt! Warum ich’s nicht gemacht habe? Weil’s einfach zu schade zum wegwerfen ist – jegliches Essen – und meine Junioren essen eh so wenig und kleine Portionen gibts einfach im Restaurant nicht. Da muss sich dringend was ändern. Denn wir komme ich jetzt an mein Kalbsschnitzel?