Gedanken, Kuddelmuddel, Musik

Pur

… klingt durchs Haus! Die Junioren sind voll Musik – mir geht es gut damit. Was sagt der Kölner Volksmund? Mer muss och jünne künne! Das kann ich gut. Wenn dann noch die Herrschaften nach Hause kommen und sind rundum glücklich – Herz, was willst du mehr? Vielleicht mitgegangen sein! Nicht wegen Pur, die interessieren mich nicht wirklich, es ist nicht unbedingt meine Musik. Auch wenn die Texte inhaltsreicher geworden sind.

Eins habe ich heute Nacht gelernt, als ich bei der Elternschule hängen geblieben bin. Es sind, in diesem Film, zwar kleine Kinder, die nicht essen, Trotzphasen haben und mehr, damit ihre Familien tyrannisieren – meine Junioren tun das nicht, aber eins ist hängen geblieben: Nur wenn es mir gut geht, kann es ihnen auch gut gehen. Nicht andersrum! Es gibt hier keinen Boss, wir sind ebenbürtig. Schlussendlich bin ich der Entscheider!

Heute Nacht ist mein Trauerprozess einen Schritt weiter gekommen – wie, was, wann, weshalb, wieso erzähle ich nicht. Aber es betrifft nicht nur MamS. Die Familie, die weit weg ist, ist weiter weggerückt und es fühlt sich ehrlich an …

Behinderung, Familie, Gedanken, Junioren

usw.

Montag – Hitzefrei
Dienstag – nur ein bisschen gespuckt
Mittwoch – etwas mehr, leichtes Kotzen
Donnerstag – Anruf aus der Lebenswerkstatt wegen starken Kotzen
Freitag ist erst morgen

Der Kerle hat wieder abgenommen*. Aber sonst Ironie an: Geht’s uns gut! Ironie aus.

*Carsten wiegt 10,8kg – und wir können nichts machen.

Behinderung, Familie, Gedanken, Junioren

Kompliziert

Macht’s nicht komplizierter, als es ist! So, wie es ist, ist es eh schon umständlich genug.
Wenn beide Junioren mit mir zusammen im Keller schlafen, dann heißt das für mich Gewichtheben – und trotzdem werde ich nicht, auch nur ansatzweise solche Muckis wie Carsten bekommen! Ein Beweisbild gibt es nicht, weil immer noch Bilder heruntergeladen werden und ich nicht möchte, dass fremde Menschen meine Kinder auf ihrer Festplatte speichern.

Carsten hat als älteres Baby, da war er ca. ein Jahr alt, an den Daumen seines Papa, Überschlug gemacht. Ergo, er hat sich mit seinen Händen an den Daumen gehalten und dann Schwung geholt und sich gedreht – verständlich? Carstens Oberarme sind stahlhart, ohne jedes Gramm Fett. Zu seinem Leidwesen, denn er möchte so gerne eine Ratte tätowiert haben. Aber ins Muskelgewebe tätowieren? No way!

Bei mir könnte man gut. Fettgewebe ist auch da – nur will ich kein Tattoo. Nur ein bisschen mehr Kraft in den Armen, dass ich mein Töchting locker tragen kann. Zum Glück ist mein Rücken top. Die Schultermuskulatur ist angespannt und momentan meckert auch der ehemals angebrochene Halswirbel, aber ich mache fleißig Krankengymnastik – auch wenn’s hier und da knackt! Noch trage ich Wiebke relativ zügig die Treppe hoch und das Leichtgewicht Carsten eh mit links. Kompliziert wird es, wenn es viele Dinge und Menschen sind, die von oben nach unten, oder andersherum, transportiert werden müssen. Dann laufe ich treppauf, treppab – meine Lieblingsbeschäftigung wird das nicht. Denn dann schnaufe ich, wie eine alte Dampflok bei Bergfahrt.

Wir sind ein gutes Team, wir meistern die Morgen gut – und wenn ich die Junioren im kühlen Keller schlafen lassen kann, so werde ich sie, ohne Murren, rauf- und runtertragen. Egal wie kompliziert es ist.