Behinderung

liebe ich Krankenhäuser?

Nein, bestimmt nicht! Aber wir, der Kerle und ich, haben heute den Vormittag und Mittag dort verbracht.

Mein Sohn soll eine Button-Sonde bekommen. Kein Schlauchgebammel mehr am Bauch – ein Stück mehr Lebensqualität! Nur ist es in Krankenhäusern eben nicht so, wie in der Sachsenklinik. Das Personal ist sicherlich bemüht freundlich zu sein, aber die Personaldecke ist dünn. Sie ist im Moment sogar fast durchsichtig dünn. Es fehlen Pflegekräfte und Ärzte, dafür sind die Patienten:innen ungeduldig. Auch der Maskenpflicht wegen. Die Luft ist schneidend und aufgebraucht und so manche Nerven liegen blank. Dem Kerle war nicht wohl und ich hatte keine Möglichkeit ihn hinlegen zu können. Wir hatten vergessen etwas zu trinken einzupacken und es gab weit und breit keinen Wasserspender oder einen Getränkeautomaten.

Wir haben gewartet. Der Kerle mag Krankenhäuser. Irgendwann kam ein Oberarzt. Dass nur ein Oberarzt bei meinem Sohn das Vorgespräch führen sollte war mir nicht bekannt, denn dann wären wir später erschienen, weil diese morgens im OP sind. Okay, der Doktor war nett, sehr nett, sehr zuvorkommend und einfühlsam. Der Kerle hat den Pieks der Blutabnahme nicht gespürt. Das anschließende Gespräch war minikurz – es ist für uns nichts neues und so konnten wir es abkürzen.

Dann runter zu Anästhesie. Da war gerade Mittagspause. Mir lief die Zeit davon. Der Kerle ohne trinken und das Töchting in Anmarsch daheim. Ein junger Narkosearzt erbarmte sich, rief die letzte OP im Computer auf und fand sie nicht. Dafür die vorherige und von dort übertrug er die Daten handschriftlich auf den Narkosebogen. Ich weiß nicht, warum es im Krankenhaus Computer gibt, alles wird handschriftlich erstellt – in zwei-, dreifacher Ausführung.

Zurück zur Ambulanz. Wieder warten. Auf den Termin. Abklären, wer den Eingriff macht. Ein Oberarzt zusammen mit dem Chef heißt es! Nächsten Freitag ganz bald – was wahrscheinlich heißt, dass wir am Abend nach Hause können.

Jetzt organisiere ich noch ein paar Papiere, die Unterbringung meiner Tochter, das neue Material – weil sich ja mit der neuen Button-Sonde auch ein bisschen das System ändert und dann streike ich. Weil ich auch mal Pause brauche…

Behinderung, Junioren

Mut & so

Mut ist nicht die Abwesenheit von Angst, sondern die Fähigkeit, im Beisein der Angst kreativ zu handeln.

Seit mehr als einer Woche ist mir permanent übel – eine Nebenwirkung eines neuen Medikaments. Es soll mir die Angst nehmen, macht mich aber nur unruhiger. Wenn etwas zu tun ist, ich mich sinnvoll beschäftigen kann, dann ist alles gut. Die Bauchschmerzen sind dennoch da.

Wo bleibt die Kreativität? Vielleicht da, wo ich nicht aufgebe und die Freizeit der Junioren organisiere und begleite.

Behinderung, Junioren, Kuddelmuddel

ein Herz ♥️

Heiß und hitzig war der heutige Auftritt auf der Landesgartenschau. Der Kerle ist eine Rampensau und hat eine große Klappe. Der mit Abstand kleinste Mensch auf dieser Bühne war nicht zu überhören. Mein Töchting hat getrommelt, was das Zeug hergab. Auf der Heimfahrt ist sie mir fast im Auto eingeschlafen, so kaputt war sie. Glücklich kaputt!

Unsere Anfahrt war abenteuerlich, aber ich habe meinen Mut zusammengenommen und habe nette Frauen vom Personal gefragt. Das hat sich sehr gelohnt, denn genau vorm Eingang war ein Parkplatz frei. Dank deren Funkverbindungen zum Einlasspersonal, die uns den Platz warm gehalten hatten, brauchte ich mit zwei Rollstühlen nicht weit laufen. DANKESCHÖN! Der Rundgang übers Gelände war beschaulich. Der Kerle wollte die Schmiede sehen und meinte: „Die Muckis habe ich auch dazu!“ Der Schmied hat gelacht und seiner Schwester einen Schwan geschenkt. Das Gesicht vom Kerle hättet ihr sehen müssen. Der Kinnladen ist runtergefallen und so hat er dann einen großen Nagel gekriegt!

Und ich, mir wurde ein Herz geschenkt!