Behinderung, Gedanken, Junioren, Kuddelmuddel

nicht jeder behält an heißen Tagen einen kühlen Kopf

Vorweg: ich liebe meine Tochter – sehr sogar und manchmal bewundere ich sie auch!

Aber manchmal macht mir ihr Autismus sehr zu schaffen. Sie boykottiert einmal wieder sämtliche Therapien! Bei der Krankengymnastik macht sie sich steif und arbeitet sogar dagegen. Zum Glück hat sie zwei Therapeuten und zumindest der junge Mann kann mein Töchting motivieren, doch wenigstens die eine oder andere Übung zu machen. Sie will nicht, beziehungsweise hat andere Vorstellungen – und davon kann niemand sie abbringen – wie etwas zu sein hat. Da hilft auch gutes Zureden nicht. Es ist eher kontraproduktiv und das diskutieren ist unendlich. Kognitiv ist Wiebke leider nicht in der Lage, alles auf sachlicher Ebene zu bereden, da fängt sie schon mal an zu weinen und das wird ihr als Trotz, Sturheit oder Arbeitsverweigerung ausgelegt. Mich macht das traurig, kann ich ihre Art – nicht die Tat – gut verstehen! Die Ergotherapeutin weiß Wiebke zu nehmen und macht einfach ihr Ding. Bei der Logotherapie bin ich persönlich sehr zwiegespalten. Es ist eine sehr junge unerfahrene Frau, die sich von Wiebke diktieren lässt, was gemacht respektive nicht gemacht werden soll. Wiebke ist der Bestimmer ob Therapie ist, oder nicht. Einerseits bewundere ich sie dafür – macht sie dann doch Dinge nicht, die ihr nicht gefallen. Aber andererseits ist es notwendig, auch mal etwas zu machen, was man nicht unbedingt will!

Jetzt sitzen die Junioren auf der Terrasse – noch im kühlen Schatten – Carsten ist nicht in die Werkstatt, weil er wieder einmal gekotzt hat und Wiebke leistet ihm solidarisch Gesellschaft …

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es geht grad so weiter

Natürlich war das Konzert schön, die Junioren sind auch kaum nass geworden. Sie waren lange unterwegs, mit einer großen Gruppe. Sie hatten anscheinend einen Riesenspaß, waren in der Nacht rechtschaffen müde – nur Wiebke steckt das alles in die linke Rocktasche, sie war um 8:00Uhr putzmunter und hört lautstark auf dem Tablet Helene Fischer Mucke.

Sie war’s wohl auch, die, die 2,50€ ausgegeben hat. Wofür? Ich kann es nicht aus ihr herausbekommen. Carsten schläft noch. Der Kerle war fast dehydriert, durstig und schrecklich grau im Gesicht, unausgeglichen und aggressiv. Sein komplettes Trinken hat er wieder heim gebracht! Dabei habe ich den Helfern vorher ausdrücklich gesagt, dass sie darauf achten sollen, dass Carsten trinken muss. Nichts ist geschehen. Ich bin so sauer. Nistet sich Murphy jetzt völlig bei uns ein? Ich will das nicht! Ich möchte doch bloß, dass der Kerle nicht noch weniger wird. Aber wenn ich darauf beharre, dass besonders auf Carstens Ess- und Trinkverhalten geachtet wird, dann riskiere ich, dass er auf keine Veranstaltung mehr mitgenommen wird, weil es eine zu große Verantwortung und Mehrarbeit ist. Ein Teufelskreis! Ich brauche diesbezüglich dringend Hilfe und finde keine! Verdammt, warum hilft mir denn keiner?

Ich habe Angst, dass ich irgendeinmal ausraste, meinen Kindern gegenüber aggressiv werde, sie sogar schlage, weil ich nicht mehr weiter weiß. Was muss noch geschehen, damit die Mühlen der Institutionen wenigstens ein paar Körner mahlen?

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ob’s hält?

… das Wetter zum Helene-Fischer-Konzert in Stuttgart! Keine Ahnung – ich weiß es nicht! Auch wenn ich Petra heiße, bin ich nicht Petrus und mache das Wetter schon dreimal nicht. Dafür lese ich Blogs und den von Frau Meike, besonders diesen Artikel möchte ich euch wärmstens ans Herz legen.

  • Seit Jahren benutzen wir Stoffservietten und seit einiger Zeit vermehrt auch wieder die guten Stofftaschentücher.
  • Küchentücher sind waschbar und Feuchtücher zum Junioren-Popo abwaschen, selbstverständlich kompostierbar. Ansonsten gibt es sehr schöne Frotteewaschlappen.
  • Tragetaschen aus Stoff schleppe ich schon mein ganzes Leben mit mir herum. Meine Mutter näht sie aus alten Jeans, oder alten Hemden, oder alten Kleidern, etc. pp. – inzwischen nähe ich selber auch. Wir haben ein ansehnliches Lager daheim.
  • Mülltüten kaufe ich keine. Da aber die Dreckwäsche aus der Werkstatt darin nach Hause kommt, habe ich immer genug – ergo, nutze ich sie!
  • Kleidung kaufe ich für mich meist SecondHand und die Junioren tragen ihre ewig!
  • Aufs Auto kann ich leider nur bedingt verzichten. Geh mal Getränkekisten holen – zu Fuß. Oder geh mal mit den Junioren alleine ins nächste Dorf fahren. Einen Besuch machen, ohne behindertengerechtes Fahrzeug.
  • Viele Bücher kaufe ich gebraucht im Sozialkaufhaus oder hole sie mir aus dem öffentlichen Bücherschrank.
  • Für Obst und Gemüse werde ich, ab Herbst, die Ökokiste abonnieren. Da gibt es keinen Müll und gute Rezepte gratis dazu.
  • Fleisch essen wir fast keins mehr – nur Fleischersatzstoffe braucht mir auch keiner mehr ins Haus schleppen, das Zeugs ist nicht meins. Ich mag es nicht und Wiebke auch nicht. Carsten hat gar nicht probiert! Falls jemand ein gut abgehangenes T-Bone-Steak für mich hat? Immer her damit!