Kategorie: Alltag

es gibt die, aber auch die

Bei mir ist es etwas kryptisch. Das ist der Tatsache geschuldet, dass ich bei den Mitarbeitern meiner Behandlung erscheine, wie ein offenes Buch – und dennoch lesen sie nur einzelne Seiten. Was sie untereinander besprechen, weiß ich nicht. Das ist auch noch ein Angstpunkt bei mir. Mir scheint, sie haben eine feste Vorstellung! Allerdings habe ich diese mit meinem Musikgeschmack ins wanken gebracht. Heavy Metal haben sie nicht erwartet:

Dabei mag ich Schubladen – keine abgeschlossenen – aber welche aus der man hin und wieder Überraschendes herausholen kann. Schubladen räumen einfach nur auf. In der einen steckt das Tutu und in der anderen die Lederjacke! Oder es steckt das verängstigte Häschen drin, das von der linken Seite die Schminke bekommt, um sich aufzuhübschen und von rechts danach die Schreibfeder, um die schlummernden Gedichte aufzuschreiben.

Zwanzig vor neun: die Junioren schlafen noch! Was gäb ich drum, das auch tun zu können. Stattdessen rattert es bebend, schwebend, schwerevoll zehn Zentimeter über der Erde.

Der Kerle muss rasiert, frisiert (also Haare schneiden), pedikürt und gecremt werden – nachdem er gebadet hat. Dem Töchting durfte ist letztens nur den Pony schneiden, bei ihm wird‘s etwas mehr…

… erstmal Baristakaffee, mit dem aus der heimischen Rösterei!

ohne Titel

Nebel
Grau in Grau
Dunkelheit
Nacht
Winter
Doch, da
– Plötzlich ein Sonnenstrahl
Und der Frühling beginnt

© petra ulbrich

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Die Ereignisse überschlagen sich, heute schon war eine Ärztin zum Vorgespräch bei mir daheim. Hoffentlich überrollt mich das alles nicht. Zur Erklärung: ich mache eine stationäre Therapie im häuslichen Umfeld. – „Ihr Zustand ist so, als ob Sie einen Herzinfarkt hatten, nur eben ohne Herzinfarkt!“

mein besonderes Talent

An manchen Tagen kommt es wunderbar zur Geltung, mein Talent mich im Supermarkt an die richtige Kasse zu stellen. Vorher kurz gucken, wer vor mir ist, eingedenk der Regeln: Nie hinter junge Männer, nie hinter alte Leute, nie hinter Frauen mit Kindern, nie hinter Männern mit Hüten.

Und dann ist die Kassenzettelrolle leer, die Ware nicht ausgezeichnet, der Kunde schaut aufmerksam zu, wie die Kassiererin sich abmüht anstatt seinen Krempel einzupacken. Die Kundin sucht in allen erdenklichen Taschen nach den passenden Kleingeld! Natürlich immer ist es an meiner Kasse. Aber nur, wenn ich schon ordentlich viel Zeug aufs Band gelegt habe und nicht mehr weg kann.

Da kann ich machen, was ich will. Zum Beispiel: neue Kasse aussuchen und in letzter Minute zur anderen wechseln. Dann stehe ich aber da wieder und das Spielchen fängt von vorne an.

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