Alltag

es tut mir in der Seele weh

… aber diesen Wein habe ich weggekippt. Er ist pappsüß und potentieller Kopfschmerzlieferant!

Gedanken

ich klaue

Manchmal klaue ich Wörter von anderen. Weil sie mir gefallen, und dann horte ich sie wie Frederick, die Maus, die Sonnenstrahlen und auch die Wörter für die kalten Wintertage sammelt.

Gestern habe ich klauen können. Da ein Wort: Liebe, aus einer anderen Ecke: Sehnsucht, von ferne: Vertrauen und kitzeln, glitzern und warm ist‘s. Glück und grüne Wiese, Blase am linken kleinen Zeh und dennoch Spaß, Pflaster und Kiesel.

Es gibt keine Fragen. Nur staunen, sehen, hören – manches einfach überhören – ein Glas Wein und sein. Einfach sein und keine Skrupel beim Klauen.

Allgemein, Bücher

Kleine Fabel

„Ach“, sagte die Maus, „die Welt wird enger mit jedem Tag. Zuerst war sie so breit, daß ich Angst hatte, ich lief weiter und war glücklich, daß ich endlich rechts und links in der Ferne Mauern sah, aber diese langen Mauern eilen so schnell aufeinander zu, daß ich schon im letzten Zimmer bin, und dort im Winkel steht die Falle, in die ich laufe.“ — „Du mußt nur die Laufrichtung ändern“, sagte die Katze und fraß sie.

Franz Kafka

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Diese kleine Fabel stand vor vielen Jahren in einem meiner Schullesebücher. Einstieg und auch fast genauso schnell wieder Ausstieg zu den Geschichten von Kafka. Ich habe dann noch Die Verwandlung gelesen und leicht angewidert zur Seite gelegt. MamS mochte dies. Ob ich mal gucke, im Bücherregal? Ach nee, es gibt so viel anderes!