Gedanken

wie fühlst du dich

Wie fühlst du dich? ist eine für unsere Zeit geradezu programmatische Frage. Denn ihre Beantwortung setzt die Fähigkeit voraus, Gefühle zu erkennen, sie zu reflektieren und über sie zu reden. In ›Wie fühlst du dich?‹ geht es um die Erkenntnis, dass man Gefühl und Vernunft nicht einfach trennen kann, vor allem aber um unsere Eigenständigkeit, um die Fähigkeit, sich zu wehren gegen jene, die uns so gern am Nasenring unserer Affekte durch die Welt führen würden. Überlassen wir unsere Gefühle nicht den Falschen, sondern fragen wir uns lieber selbst: Wie gehen wir mit der Angst um, die uns alle in Atem hält? Was ist mit der Verbundenheit zu anderen, nach der wir alle suchen? Was tun gegen das Gefühl der Hilflosigkeit, der Wut? Darf ich hassen, andere verachten? Und was ist mit der Lebensfreude, dem Glück? Woher bekomme ich Hoffnung? Kurz gesagt: Wie können wir all das Wissen über unser Innenleben dazu nutzen, in diesen Zeiten den Kopf über Wasser zu halten?

Axel Hackes neuestes Buch! Ich wünsche mir die Junioren ins Bett, damit ich lesen kann. Für heute bin ich durchgefroren, abgefüttert, hab gut getrunken (Rieslingschorle, weiß, sauer). Carsten und auch Wiebke wollten ausziehen und auswandern – dahin, wo es warm ist. In Kuscheldecken gehüllt hören sie Geschichten von Fabelwesen und ich tät’ gerne in Gefühlswelten abtauchen. 

Es wird dunkel draußen! Kann ich sie schon ins Bett stecken? Nein, mache ich nicht. Aber lesen geht nicht, wenn zwei auf dich einquasseln.

Alltag, Gedanken, Junioren, Kuddelmuddel, Musik

du musst doch nur

Ja, was muss ich nur?

Du musst deine Ansprüche zurückschrauben. Was nicht geht, geht nicht. Ja, aber wenn ich nur kleine Ziele habe und davon Abstriche mache, dann bleibt nicht viel übrig. Wenn meine Ziele größer sind, dann fällt es mir persönlich leichter, auf etwas zu verzichten. Aus diesem Grund finde ich es fatalistisch, wenn mir jemand, auch wohlwollend, sagt, dass ich mich mit dem, was ich/wir habe(n), abfinden soll.

Du darfst dich nicht an anderen orientieren! An wen denn sonst? Natürlich nicht an denjenigen, die so viel mehr können als wir. Finanziell und körperlich. Aber nach unten möchte ich mich nicht ausrichten. Wie heißt es doch? Runter kommen Sie immer!

Es kommt die kalte Jahreszeit. Für unsere kleine Familie heißt das: noch mehr Isolation – weil wir nicht rauskommen. Weil die Junioren sehr schnell frieren. Weil es dreimal so lange dauert, sie anzuziehen. Weil die Wege rutschig sind. Weil kaum jemand da ist, der/die uns hilft. Seit 3 Wochen suche ich händeringend Begleitung zu den Heimhandballspielen. Im Verein findet sich niemand – und überhaupt hat sich niemand gemeldet. Nur Bedauern: Tut mir leid. Ich kann leider nicht helfen. Da ist es mir zu laut. Handball ist nicht mein Ding. …

Ich muss mich arrangieren. Ich will es nicht zu Ungunsten der Junioren. Wir wollen doch nur am alltäglichen Leben teilhaben.

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Schon wieder so frustrierend. Wenn ich denn wenigstens die Traute hätte auf fremde Menschen zuzugehen!

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09:34 Uhr – Woanders habe ich gerade etwas über Gerhard Schöne gelesen und mich an ein Lieblingslied von Carsten erinnert:

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10:15 UhrZuversicht! Ein Wort, das mich tröstet. Und ein weiteres: Hoffnung. Ohne das, hätte ich schon längst eingepackt!

11:33 Uhr – Muss Betten abziehen. Carsten hat gespuckt und Wiebke aus Solidarität gleich mit.

Kuddelmuddel

ich bin so eine Niete

… weil ich daheim den Laden zusammenhalte.

Zusammen mit der Überschrift war das heute mein Kommentar bei Sonja. Warum Nieten dieses schlechte Image haben, kann ich nicht nachvollziehen. Halten sie doch auch die Cowboyhosen zusammen und sogar den Eifelturm mit 2,5 Millionen Nieten. Ich bin gerne eine Niete – ehrlich!  Eine Niete wird verwendet, um zwei Materialien dauerhaft miteinander zu verbinden, und hält Vibrationen und Spannungen besser stand als eine Schraube oder ein Bolzen. – Zumindest ist bei mir jetzt keine Schraube locker!