Die Junioren sind zurück – ein bisschen Schwund ist immer! Materielle Dinge sind mir nicht so wichtig, sag ich immer – stimmt nicht so ganz! Mir ist wichtig, wie etwas aussieht. Funktionell und schön müssen die Dinge sein, die mich umgeben. Ich lege sehr viel Wert darauf, dass der Kerle und das Töchting den Umständen entsprechend schick sind. In Freizeiten habe ich keinen Einfluss darauf. Was ich nicht sehe, ficht mich nicht an! So halte ich es. Wenn ich aber Fotos angucke, auf denen der Kerle einen Pullover seiner Schwester trägt, dann ärgert mich das doch. Wenn mein Töchting ihr langgehegtes Kindergartentäschchen verliert und ihre Uhr und Papa Schlumpf, dann bin ich sauer. Okay, nützt nichts! Weg ist weg! Wenigstens hat sie ihren Ring nicht verloren…
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Pingelig bin ich auch im Bad. Ich hasse es, wenn der Klodeckel hochgelassen bleibt. Darüber kann ich mich echauffieren, mir graust vor einem offen gelassenem Klo. Ich finde es eklig. Das ist eine Marotte. Im Gäste-WC habe ich sogar extra einen Aufkleber. Öhm, vertiefen wir das Thema nicht!
… und Kleiderbügel, Kleiderbügel gehören auch in eine Richtung – Form follows function. Oder: Das Nützliche kann/sollte auch schön sein!
freiedenkerin sagt:
Sehr pingelig kann ich auch sein – das haben wir zwei Aspergerinnen wohl gemeinsam. Ich habe neulich lange an einem meiner Blumenkästen auf dem Balkon herumgeruckelt, weil der genau in der Mitte sein musste. Und bei mir müssen auch alle Kleiderbügel in eine Richtung zeigen. Das hat mir allerdings meine Mutter eingebleut: „Stell‘ dir vor, es passiert etwas Schlimmes, und du musst das Haus verlassen. Dann kannst du Klamotten mit einem Griff packen.“ Das habe ich heute, nach so sehr vielen Jahren, immer noch im Ohr, wenn ich meinen Kleiderschrank sortiere.
Sei mit deinen Junioren lieb gegrüßt!
piri sagt:
So hat mir das eine ehemalige Arbeitskollegin und Freundin mit den Kleiderbügeln auch erklärt.
Meine Dekoration ist immer sehr präzise ausgerichtet. Was nicht heißt, dass alles in eine Richtung zeigt. Ästhetik ist ein Kriterium – da darf dann schon mal ein Buch schief liegen!
piri sagt:
Aus der Dlf Audiothek | Deep Talk | Asperger-Autismus | Veronique Kouchev: „Jeder Tag ist anstrengend, aber toll!“
https://srv.deutschlandradio.de/dlf-audiothek-audio-teilen.3265.de.html?mdm:audio_id=dira_DRW_85f75853
LP sagt:
Was bitte ist falsch an „Pingeligkeit“?
Egal, ob die Kleiderbügel im Schrank oder die genaue Ausrichtung von Gegenständen auf dem Tisch.
Egal, ob man ein Wäscheständer nur mit zwei gleichfarbige Klammern aufhängt oder die Reihenfolge der Brotaufstriche auf den Semmeln am Wochenende immer die Gleiche ist.
Das gehört eben so.
Fertig. :)
piri sagt:
Stimmt!
Gerhard sagt:
Ich verstehe dich da . Mag es auch geordnet!
piri sagt:
Ja, es hat auch was mit Ordnung zu tun. Eher aber mit Ästhetik.
Reni E. sagt:
Haha, da finde ich mich auch ohne Asperger wieder. Bin auch ein Mensch, der großen Wert auf Ästhetik legt…
Hab‘ ein schönes Wochenende,
Reni
isa sagt:
Bei mir hat auch alles seine bzw. meine Ordnung. Selbst notgedrungen chaotische Ecken haben für mich noch Sinn und folgen einer Regel. Meine Helferlein bemerken das oft gar nicht, wenn ich sie nicht darauf aufmerksam mache. Mein Auge sucht in vielem Alltäglichen eine gewisse Ordnung und Ästhetik und es fällt mir daher schwer Fünfe gerade sein zu lassen. Vielleicht ist es eine Folge des Hausfrauendaseins der 50ger und 60ger Jahre. Der perfekte Haushalt war Vorbild vieler Mädels zu dieser Zeit. Ich fand es immer schlimm, wenn Besucher in allen Zimmern herumgeführt wurden.
piri sagt:
Das mache ich schon lange nicht mehr – Besucher herumführen. Und für Außenstehende ist mein Haushalt ein einziges ästhetisches Chaos!