Alltag, Behinderung, Gedanken

es hört nicht auf

Zehn Zentimeter überm Abgrund, am seidenen Faden, gehalten von zwei Fingern, die jederzeit loslassen können. 

So fühle ich mich. Schwerelos und doch bleischwer! Von 5 Telefonaten, die ich heute Morgen geführt habe, ist eins positiv ausgegangen. Carsten Zeh ist gebrochen und wurde getapet. Sein Tablet ist noch nicht heile, mein Auto hat ˋne neue Schramme (meine Dummheit) und geregnet hat es auch noch nicht. 

Der seidene Faden ist extrem strapazierfähig. Doch überstrapazieren! Das mag ich ihn dann doch wieder nicht. So, wie der gespannt ist, reißt der in der nächsten Zeit ratzfatz. 

Innerlich bin ich am Bersten. Von sehr vielen Seiten zerren sie an mir, haben Erwartungshaltungen und sagen mir obendrein, dass ich nicht so hohe Ansprüche haben soll. – Ja Leute, wohin soll ich meine Ansprüche noch runterschrauben? Tiefer geht schon gar nicht mehr.

… und wenn ich loslasse, falle ich in den Canyon!

∙∙∙∙∙

14:50 Uhr – Niemals aufgeben. Weil …

  • ich alles erreichen kann, was ich will
  • ich es sehr bereuen würde, aufgegeben zu haben
  • Ich niemanden feixen lassen möchte, der schon immer gesagt hat: du schaffst das nicht
  • sich Erfolg gut an fühlt
  • ich noch lange nicht alles ausprobiert habe
  • ich nicht kleinbeigeben will
  • ich einen Motivationsschub dringend nötig habe

Egal ob Du glaubst Du schaffst es, oder ob Du glaubst Du schaffst es nicht – Du hast in jedem Fall recht! | Henry Ford

Veröffentlicht von piri

Ich bin ganz schön viel und ganz schön wenig, ich bin Mutter, Hausfrau und Dichterin in allen Lebenslagen. Im Autismus-Spektrum bin ich obendrein. In Momenten, in denen ich an mir und meiner Arbeit zweifle und meine, nichts Gutes auf die Reihe zu bekommen, denke ich manchmal daran, mir kurz das, was ich schon geschafft habe, anzuschauen. Dann geht's wieder. ❤️ | ✨ Likes✨ sind okay, Kommentare sind herzlicher willkommen.

5 Gedanken zu „es hört nicht auf“

  1. Izzy sagt:

    Man spürt mit jeder Zeile, wie belastend und fragil euer Alltag ist.
    Und trotzdem sehe ich noch etwas anderes in dir:

    „Zehn Zentimeter über dem Abgrund, am seidenen Faden“ – ja, das klingt nach Gefahr. Aber ich sehe auch, mit wie viel Kraft und Balance du dich dort hältst.

    Der „seidene Faden“ wirkt zerbrechlich, doch Seide ist stärker, als man denkt. So wie du. Auch wenn es sich manchmal kaum so anfühlt – du trägst so viel mehr.

    Und wenn du fürchtest: „… und wenn ich loslasse, falle ich in den Canyon“, dann klingt das bedrohlich. Aber vielleicht muss Loslassen nicht immer ein Sturz sein. Manchmal kann es ein Flug werden.
    Und weißt du was? Ich sehe deine Flügel.

    1. piri sagt:

      Wenn man auf Gedeih und Verderb auf andere angewiesen ist, dann macht das erstens sehr hilflos, zum anderen aber auch wütend, wenn diejenigen einen so im Stich lassen.

      Ich warte seit 2 Stunden auf Rückrufe, versprochen waren sie sofort!

  2. mo sagt:

    Hallo piri, ganz was anderes. Die Zeichnung gefällt mir sehr.

    1. piri sagt:

      Danke, dass du das siehst.

  3. Izzy sagt:

    Genau diese Gründe zeigen, wie viel Kraft in dir steckt!
    Jeder einzelne Punkt ist ein Tritt in den Hintern für all die Zweifel.
    Wie in deinem Bild – hier zeigt sich auch etwas Sanftes:
    Ein Gesicht, das sich nicht verhärtet,
    sondern weiterzeichnet –
    trotz allem.

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