Vorweg, ich möchte niemanden vorführen!
Es geht um mein Selbstbildnis und die Außenwahrnehmung – scheinbar driftet das sehr auseinander. Allerdings bekomme ich wenig Rückmeldung. Wenn dieses rare Feedback dann auch noch nicht einmal annähernd homogen ist, dann zweifle ich noch mehr an mir selbst.
In meiner Art und Weise bin ich sehr direkt – es hat sich in letzter Zeit geändert, ich halte desöfteren meine Klappe. Das tut mir nicht gut, trägt aber zum Miteinander mit anderen ein gutes Stück. Besser, ich verbiege mich, als dass ich anderen wehtue. Ich möchte niemanden wehtun, ich möchte aber auch nicht unehrlich sein – bleibt also nur (für mich) die Option Klappe halten! Wenn jetzt jemand von Diplomatie redet und dass es auch noch Möglichkeiten gibt zwischen den Zeilen zu reden, dann gebe ich dem- derjenigen recht. Ja, nur mir fällt es schwer. Ich kann nicht zwischen den Zeilen lesen, Klartext ist mir bedeutend lieber. Allerdings wirklich klar und keine Vorwürfe aus dem Schuh gezogen. Ich wäre ständig auf Krawall gebürstet, könnte nur zufrieden sein, wenn ich jemanden zurechtweise. Ich versuche dann, wenn diese Argumente kommen, eine Lanze für Asperger-Autisten zu brechen. Allerdings kann man Autisten genauso wenig katalogisieren, wie andere Menschen auch nicht. Mein Filter ist ein anderer, als der von Elisabeth zum Beispiel. Was mich kränkt, da lacht Kerstin drüber und was Michael verbal stört, da frage ich mich vielleicht, warum er sich so aufregt. Wer hat da unrecht? Wer war falsch?
Kuddelmuddelgedankenchaos am Morgen nach einer anstrengenden Kotznacht! Nicht noch einmal Korrektur gelesen!
LP sagt:
Ich antworte mal (,ausnahmsweise) lyrisch:
Zwischen den Zeilen – ja, da finde ich weißes Papier.
Sonst nichts.
Steht da was?
Wenn ja, was?
Ich könnte nachdenken, ob das Gesagte nicht das Gemeinte ist.
Ich könnte nachdenken, wenn es so ist, was das Gemeinte eigentlich sein könnte.
Warum es dann nicht gesagt wurde.
Es ist kompliziert.
Mir auf Dauer zu kompliziert.
Sag, was Du meinst oder lass es.
Aber dann sag besser gar nichts.
Sag es auch nicht mit Blicke , Gesten, Grimassen.
Das macht es auch nicht
besser.
piri sagt:
Danke – dein Kommentar lässt mich nachdenklich zurück. Ich verstehe es nicht ganz. Wahrscheinlich interpretiere ich schon wieder viel zu viel.
LP sagt:
Da darfst Du viel interpretieren. Aber es steht eigentlich alles da. Und nichts zwischen den Zeilen. Und das „Du“ bezieht sich ganz allgemein auf ein Gegenüber, nicht auf eine konkrete Person, nicht auf Dich.
piri sagt:
Dann habe ich es verstanden!
Georg Rode sagt:
Ein authentischer Text, wegen dieser Direktheit, die du ansprichst, lese ich deinen Blog gerne und möglichst regelmäßig.
Bei George Orwell, Die Farm der Tiere, gibt es einen Satz, alle Tiere sind gleich, aber manche sind gleicher, als die anderen.
Daran musste ich jetzt denken, mit der Variation alle Menschen sind anders, aber manche sind anderer, als die anderen.
Sie sind so, wie sie sind und so ist es gut, auch wenn es sich nicht immer so anfühlt.
piri sagt:
Ja, jeder ist gut so wie er ist. Dein Kommentar gefällt mir sehr und: Die Farm der Tiere muss ich dringend noch mal lesen.