Bücher

Tempowechsel

Zu gerne wüsste ich den Grund, warum ich ein Buch innerhalb zwei Stunden verschlinge und für das andere eine halbe Ewigkeit brauche. Ein und dasselbe Genre, derselbe Autor, auch derselbe Spaß an der Lektüre und ähnliche Seitenzahl. 

Sicherlich haste ich manchmal durchs Buch, wie ein Eilzug ohne Halt und mit großer Eile. Dann will ich unbedingt wissen, wie es ausgeht. Manchmal hält der Bummelzug an jeder Milchkanne und ich verstricke mich in Details. Ich will den Ausgang hinauszögern, mäßige mich und genieße das Buch in kleinen Dosen. 

Manchmal ist es aber auch so, dass mich das Thema langweilt, obwohl mir der Schreibstil gefällt. Oder der Schreibstil ist todlangweilig und somit erschöpft sich auch die Geschichte dahinter. 

Darf man ein solches Buch in die Ecke pfeffern? Vor Jahren habe ich mal ein Buch ertränkt, weil es mir partout nicht gefallen hat und gestern Abend musste ein hochgelobter Roman dranglauben. Ich habe dieses Buch im hohen Bogen durch die Gegend geschleudert – fragt bitte nicht, welcher Roman es ist, ich werde es nicht sagen. Es liegt noch in der Ecke, die Buchflügel geknickt, traurig und allein. Aber ich kann und will dieses Buch nicht weiterlesen. So leid es mir auch tut!

Published by piri

In Momenten, in denen ich an mir und meiner Arbeit zweifle und meine, nichts Gutes auf die Reihe zu bekommen, denke ich daran, mir kurz das, was ich schon geschafft habe, anzuschauen. Dann geht's wieder. ☀️ ❤️ Viel lieber als Likes, sind mir Kommentare herzlich willkommen.

21 thoughts on “Tempowechsel”

  1. ruediger says:

    Ich zwinge mich nicht ein Buch weiter zu lesen, wenn es sich zäh anfühlt, ich eher lustlos oder aus einer Art merkwürdigem ‚Pflichtgefühl‘ weiterlese. Zurück in den Schrank, irgendwann versuche ich es vllt. wieder, oder auch nicht. :)

    1. piri ulbrich says:

      Zwingen tue ich mich schon lange nicht mehr. Dazu ist mir meine Lebenszeit zu schade.

  2. Myriade says:

    Man muss ja nicht alles gut finden, was hoch gelobt wird. Mir fallen da ein paar Beispiele ein von Büchern, die hoch gelobt und millionenfach verkauft werden und schlecht geschrieben sind.

    1. piri ulbrich says:

      Nee, zum Glück gibt es abertausend andere.

  3. Gudrun says:

    Verschenke es doch einfach.

    1. piri ulbrich says:

      Jetzt bleibt es erst mal liegen!

      1. socopuk says:

        Das scheint es sich ja verdient zu haben :)

        1. piri ulbrich says:

          Aber sowas von…

  4. mijonisreise says:

    Verschenken … Ein Buch, das einem nichts gibt, brauch man nicht lesen.

    1. piri ulbrich says:

      Ich verschenke kein Buch, hinter dem ich nicht stehe.

      1. Paula says:

        Es gibt in unserer Umgebung Stellen, wo man ungeliebte Bücher abstellen kann: eine alte Telefonzelle vor einem Bioladen, in einigen Bussen, den Flohmarkt im Keller der öffentlichen Bücherhalle….usw.
        Vielleicht gibt’s ja sowas auch in Deiner Nähe.

        1. piri ulbrich says:

          Wir haben hier mehrere Bücherschränke, so weit sind wir sogar auf dem Dorf schon und ich habe auch einige Bücher ausgesetzt. Leider nehme ich auch immer wieder welche mit, so dass mein überquellendes Regal nicht leerer wird.

  5. Manuela says:

    Ich schließe mich den Vormeinungen an und möchte auch erwähnen, dass es nicht immer an dem Buch selbst liegt. Vielleicht hast du im Moment nur keinen Bezug zur Geschichte, die darin erzählt wird… Ich lese meist mehrere Bücher parallel. Doch im Moment ist es auch in Ordnung, nichts davon in die Hand zu nehmen. Aber ich liebe es, wenn Geschichten so geschrieben sind, dass ich einen Satz mehrmals lesen möchte. Dann kann es auch schon mal passieren, dass ich aufhöre zu lesen, um mir diesen einen Satz zu durchdenken….

    1. piri ulbrich says:

      Auch ich lese nie nur ein Buch. Es sind immer mehrere verschiedene. Ich werde das Buch, mit noch einigen anderen, aussetzen – gnadenlos!

  6. freiedenkerin says:

    Ich kenne das nur zu gut. Bin an und für sich auch eine Schnellleserin, aber für das hochgelobte Sachbuch „Wenn nicht jetzt, wann dann“ von Prof. Harald Lesch habe ich jetzt fast vier Wochen gebraucht. Das um gut 100 Seiten umfangreichere Geschichtswerk „1705 – Der Bayerische Volksaufstand“ hatte ich in weniger als der Hälfte der Zeit durch. ;-)

    1. piri ulbrich says:

      Wahrscheinlich würde ich für beide Bücher ewig brauchen. Trotzdem ist es gut zu wissen, dass es anderen mit lesen ähnlich ergeht, wie mir.

  7. kat. says:

    Auswildern. Aber wenn du Pech hast, kommt es zu dir zurück. „ist genau das was du immer liest! Sagte mal. Ne freundin zu mir, und ich sagte, ja, aber ich hab es da abgelegt! Hahaha! Da hat sie es wieder zurück gebracht!

    1. piri ulbrich says:

      Das wäre fatal!

  8. Alexander Gnüchtel says:

    Ich erlaube mir in letzter Zeit auch immer öfter Bücher nicht zu Ende zu lesen. Früher empfand ich das als Niederlage. Ich musste ja auch immer meinen Teller leer essen. Also wurde alles fleißig abgearbeitet. Heute ist mir die Zeit dafür zu schade.

    1. piri ulbrich says:

      Aus dem Alter es recht zu machen, sind wir raus!

Comments are closed.