Familie

nöööö

Familie ist nichts – erst recht nichts für Feiglinge!

21:46Uhr – ein frisch gewaschenes Bett entschädigt doch für vieles! 😛 

Behinderung, Familie, Gedanken

Beitrag

Es ist wieder ein Beitrag, bei dem ich nicht weiß wo ich anfangen soll. Die Junioren sind beide noch im Bett und ich habe schon zwei Grundsatzdiskussionen hinter mir. Wiebke jammert, weil sie weder Tee, noch Saft, noch Kakao und schon gar nicht Kaffee trinken will. Was sie allerdings trinken will, sagt sie nicht. Ich gebe ihr die Trinkflasche mit Saftschorle und sie behält sie in ihren Händen, trinkt aber nichts. Carsten sondiere ich kurzerhand, habe aber das dumpfe Gefühl, dass das nicht gut geht. Er scheint mir etwas neben der Spur zu sein. Der Kerle schluckt seine Magenschutzpille und nippt ein bisschen Flüssigkeit hinterher, legt sich wieder hin. 

Wiebke, trinkst du bitte was? Ich stehe neben dem Bett und gucke ihr den Schluck in den Mund. Gegenüber höre ich es hüsteln: Alles okay da drüben? Ja, klingt es kläglich und dann höre ich es auch schon würgen. 

Machen Sie sich nicht so viel Druck, höre ich die Stimme der Psychotherapeutin. Wenn’s nicht zum heulen wäre, dann würde ich jetzt schallend lachen.

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09:49 Uhr – Ums Verrecken werde ich nicht lustig werden, denn alles ist wie es ist, gut! Auch wenn gut ein dehnbarer Begriff ist. Vollgekotzte Betten kann ich in die Waschmaschine stecken – bei der Witterung ist das Bettzeug sehr schnell wieder trocken – auch die Junioren kommen nacheinander ins Wasser und ganz ehrlich, das macht mir alles nichts aus. Es wäre nur zu schön, mir würde jemand ein Marmeladenbrot schmieren.

19:25 Uhr – Was mir was ausmacht ist, wenn Menschen, die vorgeben mir helfen zu wollen, mir Stress machen indem sie alles besser wissen und mich dann doch alleine machen lassen. So geschehen heute Nachmittag. 

Lichtblicke gibt‘s auch. Der Neffe ruft an und wir quatschen ein Weilchen miteinander über seine verstorbene Katze – wovon ich gar nichts wusste – wir reden über Autokraten und den König in USA. Echauffieren uns über die allgemeine Weltenlage und die Rente, die er wahrscheinlich nicht bekommt. Unsere Großfamilie ist Thema, seine familiäre Situation und Gott und die Welt. Das hat mir gut getan. Ihn hoffentlich auch.

19:48 Uhr – Guckt mal hier, ich habe Schmetterlinge geschenkt bekommen.

Familie, Gedanken

siebenundvierzigelf

Izzy schreibt auch ein Blog – wir kennen uns noch nicht lange. Kennen wir uns überhaupt oder sind wir nur für eine kurze Zeit miteinanderverbandelt? Ist auch egal! Jedenfalls hat sie mit ihrem 4711-Beitrag bei mir Erinnerungen an meine liebste Oma hervorgerufen.

4711 Kölnisch Wasser, der Duft meiner Oma – manchmal empfand ich es als Gestank, denn eine Duft-Wolke umwehte sie. Man sah sie nicht, aber man roch sie.  Dass so eine kleine Frau so präsent war, für alle – besonders für mich – so dachte ich damals und das ist auch eine Gabe, jedem das Gefühl zu geben, die wichtigste Person zu sein. Meine Oma hat den weltbesten Milchreis gekocht und den schlechtesten Kaffee, denn sie selbst trank nur Muckefuck. Der wurde morgens aufgebrüht, in eine Porzellankanne gekippt und diese wurde tagsüber immer leerer. Der Ersatzkaffee, obwohl die Kanne in drei Schichten Lumpen, Gehäkeltes und Überdeckchen eingepackt war, wurde aber auch immer kälter und ums verrecken nicht besser schmeckend. Dieses Gebräu wurde tapfer getrunken. Wir Kinder bekamen Sirupwasser, die Erwachsenen Hahnewasser oder wässrigen Tee!

Nur zu bestimmten Anlässen wurde die ‚guteStube‘ aufgemacht, ansonsten empfing sie in der Küche mit Plüschsofa und Häkelsitzkissen. Total unbequem. Aber eigentlich war sie auch gerne unterwegs. Oma Luise (Jahrgang 1898)  wusste alles, kannte jeden und hatte für jeden ein gutes Wort und wenn das nicht möglich war, lächelte sie, verteilte Schnöckerkram und wir spielten eine Runde MauMau. Alle miteinander!