Gedanken, Kuddelmuddel

ne, ne, ne, ne

Ausgerechnet am Samstagmittag muss der nette Nachbar anfangen seinen Rasen zu mähen. Er wird auch meine Wiese mähen und ich werde ihn nicht daran hindern – Gänseblümchen wachsen wieder! Der arme Rasenmäher ächzt, mein Töchting meint: „Der muss mal geölt werden!“ Der Kerle: „Ne, der ackert einfach nur, weil das Gras so hoch ist!“

Halozskulptur und passendes Bild
Bild (Hinterglasmalerei) und Holzskulptur

Erinnerungen kommen und gehen. Mein Vater hat heute Geburtstag! Er hat selten Rasen gemäht. Bei uns daheim war Wildwuchs angesagt und am liebsten hätte er die Wiese voller Blumen gehabt. Bunt und vielfältig! Aber auch das machte viel Arbeit und statt im Garten zu werkeln wollte mein Vater lieber in seinem Atelier sein und malen, oder schnitzen, oder bildhauern, oder basteln. Still sitzen konnte er nicht. Wenn er mal saß, dann schlief er auch schon! Mein Vater war nicht der beste Vater, er bildete sich das zwar ein, aber er war ungerecht. Was ihn nicht interessierte, das machte er runter. Mit Gedichten konnte er nichts anfangen: „Das ist doch nur Gerede, was soll ich damit?“ Mich hat‘s gekränkt, mochte und mag es immer noch, gerne lesen und schreiben. „Mal lieber ein Bild oder tu was mit deinen Händen!“ Mein Vater, der Lehrer war, war eigentlich ein Handwerker und Künstler.

Familie, Gedanken

den wievielten Beitrag

… ich jetzt schon privat im Blog geschrieben und nicht veröffentlicht habe, mag ich gar nicht sagen. Es sind auch einige Gedichte darunter, die mehr von mir preisgeben, als ich möchte. Unser Besuch hat sich gerade auf den Weg nach Hause gemacht. Ich vermisse meinen Bruder jetzt schon. Dabei hat er keinen Handschlag gemacht und kaum gesprochen. Ich habe allerdings auch keine Hilfe erbeten und Gedankenlesen kann noch niemand, schon gar nicht mein introvertierter jüngerer Bruder! Dennoch haben wir uns nicht, wie wir es als Kinder immer gemacht haben, gestritten. Es war sogar sehr harmonisch und zusammen Schweigen hat etwas Tröstliches.

Als Kinder waren wir uns viel zu gleich und doch zu unterschiedlich. Mein Bruder technisch begabt und beim Klettern mir immer 2 Meter voraus. Wenn ich nicht nachkam wurde er ungeduldig und ich verlor die Lust am Berg zu sein – jedenfalls mit ihm, mit anderen Vorsteigern machte es mir dann doch wieder Spaß. So bewahrheitete es sich, dass man nicht alles mit jedem machen kann. Dafür war er immer bereit mir dieses oder jenes zu reparieren. Meist mit leichtem Murren, aber trotzdem gerne. Er, der sehr spät die Lust am lesen entdeckt hat, hat mir desöfteren den einen oder anderen Buchtipp gegeben – andersrum war es ebenso. Manchmal habe ich ihn auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt und manchmal hat er mich fliegen lassen. Wir können philosophische Kurzgespräche führen, müssen nicht einer Meinung sein und lassen uns gegenseitig so gelten wie er oder sie ist. Dieser Bruder ist mir, in seiner Eigenheit, der liebste. So wünschte ich es mir auch mit meinen anderen Brüdern. Mit meiner jüngsten Schwester verbindet mich ein ganz anderes Band. Wir streiten uns heftig und vertragen uns wieder und teilen auch Geheimnisse. Zur dritten Schwester habe ich ein schmerzhaftes Verhältnis und die Zwillinge, die Zwillinge haben sich!

Mit den Jahren haben wir uns alle weiterentwickelt. Nicht in die gleiche Richtung, das belastet mich. Ich würde zu gerne Kontakt zu allen Geschwistern haben, wenigstens Kontakt …

Nachtrag: Irgendwie passt Ringelnatz immer!