Behinderung, Gedanken, Junioren

einmal Krankenwagenfahrt und zurück

Aufregend war der Vormittag – sehr aufregend.
Mit geplatzten Ballon vom PEG-Button. Dieser ist dann rausgefallen.
Mit ängstlichem Töchting, weil ihr Bruder nun keine Nahrung mehr direkt in den Bauch kriegen kann.
Mit Muffensausen meinerseits, als ich den defekten Button wieder in den Kanal geschoben habe.
Mit einem RTW, der unverrichteter Dinge wieder weggefahren ist, weil er kein Sicherheitssystem für so kleine Menschen hatte.
Mit den zwei netten Rettungs-Frauen, die den Kerle und mich ins Krankenhaus gefahren haben.
Mit einer überforderten Notaufnahme.
Mit der zickigen Sekretärin in der Gastro-Ambulanz.
Mit dem supernetten Oberarzt, der mir vergewissert hat, dass ich alles richtig gut gemacht habe.
Immer noch mit den zwei kompetenten Rettungssanitäterinnen, die uns währenddessen nicht alleingelassen und uns sicher wieder nach Hause gebracht haben.

Welche Szenarien sich in des Kerles Kopf und dem des Töchting abgespielt haben, kann ich nur annähernd nachempfinden. Meine mag ich nicht erzählen, denn nebenbei konnte ich bei einem (für mich) wichtigen Online-Portal mein Passwort nicht mehr eingeben, geschweige denn zurücksetzen. Töchting hatte einen anderen sehr neuen Aushilfsfahrer für die Werkstatt, der außerordentlich unsicher ist. Der Kerle wollte einen bestimmten Spielzeugkrankenwagen mitnehmen – und ich habe den nicht gefunden…

… jetzt erst mal einen Flat White – ich bin platt!

Allgemein

Krankenhaus | einerseits & andererseits

Der Kerle schreit jedesmal ganz laut: Hier! Einerseits ist es zum Glück nichts ernstes und andererseits ist’s dann doch wieder nicht gut. Was genau der Kerle hat, mag ich nicht schreiben. Fakt ist, dass essen für ihn problematisch bleibt und er, somit ich auch und alle anderen, die sich um ihn kümmern, immer mit Durchfall und oder Erbrechen rechnen müssen. 

Der Kerle und die Ernährung – eine unendliche Geschichte!

… übrigens hat er tatsächlich alle – Mitpatienten, Ärzte und Pflegepersonal – mit seinem unnachahmlichen Charme verzaubert. Er liebt Krankenhäuser, sagt er und er ist so enorm tapfer!

 

Behinderung, Junioren

ratlose Ärzte

Der Kerle – warum betrifft es eigentlich immer den Kerle wenn es dramatischer wird? Der Kerle hat immer noch Durchfall. Unser Hausdoc hat Urlaub. So war ich heue Morgen mit ihm beim Vertretungsarzt. Ich war voller Vertrauen, ist doch dieser Arzt auch Gastroenterologe. Leider bin ich jetzt nicht nur enttäuscht, sondern zudem auch noch wütend. Heute Morgen war Nebel – mir scheint, nicht nur draußen, denn die Konsultation kam mir auch vor, wie stochern im Nebel! Noch nicht einmal gründlich untersucht wurde mein Sohn. Er wurde gar nicht ernst genommen, ich wurde nicht ernst genommen! Okay, der Arzt hat viel gefragt, aber keine Stuhlprobe untersucht. Stattdessen war er ratlos. Zumindest hat er offen zugegeben, dass er keinen blaßen Schimmer hat. Lediglich ein freiverkäufliches Mittel zum Aufbau der Darmflora ist ihm eingefallen und das hätte er, aufgrund der Behinderung des Kerles, verordnen können. Wenn das nicht hilft, käme nur ein Krankenhausbesuch infrage, denn dort hätten sie andere Möglichkeiten die Ursache des ständigen Durchfalls herauszufinden.

Ganz oft ist es so, dass bei den Junioren, wenn sie krank sind, lange herumexperimentiert wird. Zum Glück sind sie selten richtig krank! Es ist nie normal. Jetzt hoffe ich einfach, dass die Darmflora aufbauen das Mittel der Wahl ist und niemand von uns ins Krankenhaus muss. Meinem Bauchgrummel geht’s übrigens auch noch nicht besser. Das habe ich dem Vertretungsarzt ebenfalls gesagt…