Behinderung, Junioren, Kuddelmuddel

es regnet

Es regnet
Gott segnet
die Erde wird nass

Es regnet sutsche vor sich hin – herrlich! Die Pflanzen freut‘s. Meinem Töchting nicht – denn, sie könnte ja nass werden! Tatsächlich tröpfelt es nur noch, als der Malteserbus vorfährt. Ihr müsst wissen, meine Tochter ist aus Zucker und schmilzt sobald sie mit Regen in Verbindung kommt! Außerdem ist es empfindlich kalt, ca. 20°C und da braucht sie mindestens eine lange Hose, wenn nicht noch einen Pullover. Der Kerle zu ihr: „Sag mal das ist doch nur peripher, ändert sich doch ganz schnell wenn die Sonne wieder rauskommt!“ Ich habe den Mund nicht mehr zubekommen und auch darüber hat er lachen müssen.

Dem Kerle geht’s grad phasenweise ein bisschen besser, immer dann, wenn er ausreichend Nahrung gegessen hat. Jetzt wünsche ich mir nur noch, dass er das auch selber so sieht.

„Du Mama, ich habe in der Werkstatt erzählt, dass wir am Wochenende endlich einen Auftritt haben. Alle sind begeistert, aber wahrscheinlich kann keiner kommen. Das ist irgendwie gemein!“ Mein Töchting ist traurig und der Kerle sagt dazu gar nichts. Schade ist das! Allerdings liegt es nicht nur daran, dass niemand eine Iklusionsband sehen und hören will, auch daran, dass so wenig Werbung dafür gemacht wird. 

 

Alltag, Behinderung, Familie, Gedanken

brummel

Es gibt so wenig Begegnung mit nichtbehinderten Menschen. Wir sehen sie, der Kerle spricht – wenn er gut drauf ist – sie an, manche schauen kurz und drehen sich wieder weg. Mit Kindern ist es noch spezieller. Sie gucken, gucken, gucken interessiert und wenn nicht ich die Kinder anspreche, dann passiert nichts und eine Chance der Begegnung ist vertan.

Bald ist Diakoniefest und die Band in der die Junioren mitspielen, wird dort auftreten. Das wird garantiert ein großer Spaß für die Musikerinnen und auch für die Zuhörerinnen. Es wird leider nicht die Resonanz bekommen, die sie eigentlich verdient haben. Sie werden immer den Behindertenbonus haben. Dabei sind sie gut! Nach dem Konzert wird uns kaum jemand ansprechen und wenn ja, werden es dieselben Menschen wie letztes Jahr sein. An diesem Tag werden mehr behinderte Menschen jedweder Art zu sehen sein – einen Moment im Fokus zu stehen ist gut. Aber wir wollen gar nicht im Mittelpunkt stehen, wir wollen selbstverständlich dabei sein. Überall dabei sein. Nicht als besonderes Grüppchen, sondern normal mittendrin. Mein Traum ist, loszugehen ohne nachzudenken, dass ich vorher Helferinnen akquiriere – ich werde genug Hilfe vor Ort finden, denn es ist völlig okay behinderten Menschen zu helfen. Dieser Traum ist schön, aber leider nur ein Traum!

11:00Uhr – Oh happy day. Morgen beginnen die Special Olympics World Games, leider viel zu weit weg vom Dorf!

Gedanken, Junioren

vorm aufstehen

Ich hatte einen Traum, einen schönen Traum: wir waren mit einem großen Schiff unterwegs – ein Kreuzfahrtschiff – auf der Ostsee bis Schweden usw. Das Schiff war behindertengerecht, wir hatten eine tolle Helferin dabei, das Wetter war herrlich und die Junioren quietschvergnügt und fit! Das ist nicht nur ein Traum für die Nacht – es ist einer, der auch tags immer wieder aufploppt. Doch wer fährt mit? Wer mag mit uns die Schären angucken, ins Pipi-Langstrumpf-Land, zu Michel aus Lönneberga? Es gibt sicherlich einige, aber mich scheuen dann doch die Kosten. Ich müsste zusätzlich zur Reise der Helferin auch noch ein Taschengeld und deren Stunden bezahlen – fast zu teuer.

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Die Baustelle hinter unserem Haus ist für den Kerle sehr interessant. Was er allerdings sieht, weiß ich nicht – er hat ja nur 10% Sehvermögen. Bei uns auf der Treppe stehend ist das allerdings ein guter Beobachtungsposten und den Lärm kommentiert er lauthals und er erklärt den Bauarbeitern, dass sie eine gute Arbeit machen …