Behinderung, Gedanken

und dann

… kommt doch wieder alles anders, als man denkt!

Grau ist es draußen. Die Farbe kriecht durch jede Ritze und wenn der Kerle nicht einen rosa Pullover angezogen hätte, wären wir alle zusammen im Nebel verschwunden. Die Schüler einer fünften oder sechsten Klasse aus dem Gymnasium der Heuss-Stadt waren zum größten Teil in schwarz, dunkelgrau oder anderen dunklen Farben gekleidet – ihre coolen Gesichtsausdrücke waren dementsprechend. Warum ist das eigentlich so, dass Mädchen in dem Alter viel reifer wirken, es aber dennoch nicht sind? Heilig‘s Blechle, können die einen Krawall machen!  Vor der Vorstellung sind sie noch extra von ihrer Lehrerin ermahnt worden, doch nicht zu schwatzen und still zu sein. Anscheinend haben nicht alle recht hingehört, denn zeitweise wars schon ziemlich unruhig. 

Allerdings, ja allerdings bin auch ich hin und hergeswitscht, denn das Töchting war nicht so ganz bei der Sache. Konnt ich gut verstehen, denn bei aller guten schauspielerischen Leistung, den roten Faden  beim Theaterstück habe auch ich nicht – und vermutlich einige andere auch nicht – gefunden. War ein bisschen wirr, die Geschichte um King A, die dann eine Queen war.

Der Kerle hatte einen Platz von dem er nicht gut sehen konnte, manche Schüler waren dann doch zu groß und zu zappelig! Alles in allem hat’s den Junioren dennoch gut gefallen. Das Töchting hat Kuschelwetter ausgerufen. Ja stimmt, meine Tochter will kuscheln und das muss ich ausnutzen – tut sie nämlich ziemlich selten!  🫶

Junioren

Nikolaus

Beachtet die großen Nikoläuse, die haben die Junioren nämlich selber hergestellt… Klickt auf ein Bild, dann wird es groß. So groß, wie der Stolz der kleinen Künstler!

Behinderung, Junioren

Du Mama

„Du Mama, was machen wir eigentlich, wenn die Brille nicht passt – stärkenmäßig meine ich!“ Der Kerle drückt sich manchmal schon sehr gewählt aus und nicht immer wird er gleich verstanden! Ja, ist schon kompliziert – ein kleinwüchsiger, kognitiv eingeschränkter Mensch soll eine Gleitsichtbrille bekommen und wir wissen nicht, ob er damit klarkommt! Ganz abgesehen davon, dass sein Gesicht sehr klein ist, die Brille entsprechend und das schon technisch eine Herausforderung ist, wissen und ahnen wir nicht, ob der Kerle damit richtig gut sehen kann. Es kostet eben auch ziemlich viel. „Du Mama, können wir die dann wieder zurück geben?“ „Nein, leider nicht. Sie ist individuell für dich angefertigt worden!“ „Verdammt, dann wollen wir mal schwer hoffen, dass ich damit auch gut zurecht komme. Ich gebe mir alle Mühe!“ 

Ich finde das klasse, wie er sich Gedanken macht. Ich möchte, dass er gut sehen kann, sowohl in der Ferne, als auch in der Nähe. Viel ist es eh nicht, was er sieht. Ich gäb‘ was drum, er könnte besser sehen, denn dann wäre seine Lebensqualität einiges besser. Ach, er hat doch sowieso schon so wenig…