Bücher, Gedanken

nackt

Wenn wir es recht überdenken, so stecken wir doch alle nackt in unseren Kleidern. | Heinrich Heine

Heinrich Heine, geboren am 13. Dezember 1797 als Harry Heine in Düsseldorf; gestorben am 17. Februar 1856 in Paris, war einer der wichtigsten deutschen Dichter, Journalisten und Schriftsteller. Heute habe ich ein bisschen im Bücherschrank aufgeräumt. Habe mehrere Krimis von MamS in ein öffentliches Bücherregal gestellt. Ich lese keine Krimis und zum wegschmeißen waren sie mir dann doch zu schade. In der zweiten Reihe habe ich, versteckt hinter Joan Aiken, Simon Beckett und anderen eine kleine Kostbarkeit an Aperçus und Bonmots entdeckt und mich prompt festgelesen!

Alltag, Bücher, Kuddelmuddel

Element of Crime

Aber eigentlich wünsche ich mir Zeit. Zeit, um ein Buch zu lesen, das Andreas Dorau zusammen mit Sven Regener geschrieben hat. Bandprobe fällt heute Abend aus. Der Kerle hat wieder Durchfall. Bei der Gartenarbeit bin ich pitschepaddernass geworden. Der Rasen heißt so, weil mich das Moos rasend macht. Das weiße T-Shirt vom Töchting ist nicht mal rosa geworden, sondern – weil mit Jeans gewaschen – bläulichgräulichhäßlich! Das Leben ist dazu da gelebt zu werden – vorwärts!

Alltag, Behinderung, Bücher, Familie, Gedanken, Junioren

morgens still

Ich bin nur kurz Zeitung holen, die Morgenluft ist kalt. Meine bloßen Füße frieren und ich zittere. Am Esstisch schlage ich die Seiten auf, übersehe wohlweislich die ersten politischen Seiten. Ich mag mich nicht erschlagen lassen von dem ganzen Elend.

Zehn Minuten später ruft mein Töchting nach mir – ich bin noch nicht mit dem Kaffee fertig – sie muss aufs Klo. Sie lässt sich überreden und legt sich dann doch noch mal ins Bett. Der Kerle pennt eh noch. Wir sind heute alleine. Es wird ein Vorlesetag. Für den Sohn gibts: Über die Grenze von Maja Lunde – ein Buch über Flucht aus Norwegen nach Schweden im Jahr 1942. Sehr aktuell, sehr emotional. Mein Töchting liebt zur Zeit Fantasiegeschichten mit Hexen, wilden Kerlen und Kauderwelsch.

Wieder zehn Minuten später ruft der Kerle, dass er Durst hat. Aufstehen will er nicht. Wie ich denn darauf käme, es sei doch schließlich Samstag. Und außerdem solle ich mich auch wieder hinlegen, ich sähe müde aus. Wie er das aus dem Blickwinkel seiner Sandmannaugen sehen kann!

Zwei Minuten später. Das Töchting singt und ist hellwach. Ich decke sie noch etwas zu. Sag ihr, dass um kurz nach sieben am Wochenende ihre Freunde noch schlafen. Geglaubt hat’s sie es sicherlich nicht. Aber leiser sind die Lieder.

Mein Kaffee ist kalt. Die Zeitung zerfleddert. Ein Gedicht geschrieben. Meine nackten Füße immer noch verfroren. Das Gedankenkarussell in Gang gebracht.

In zehn Minuten bestücke ich die PEG. Pragmatisch beginnt der Tag.