Behinderung, Familie, Gedanken, Junioren

usw.

Montag – Hitzefrei
Dienstag – nur ein bisschen gespuckt
Mittwoch – etwas mehr, leichtes Kotzen
Donnerstag – Anruf aus der Lebenswerkstatt wegen starken Kotzen
Freitag ist erst morgen

Der Kerle hat wieder abgenommen*. Aber sonst Ironie an: Geht’s uns gut! Ironie aus.

*Carsten wiegt 10,8kg – und wir können nichts machen.

Behinderung, Familie, Gedanken, Junioren

Kompliziert

Macht’s nicht komplizierter, als es ist! So, wie es ist, ist es eh schon umständlich genug.
Wenn beide Junioren mit mir zusammen im Keller schlafen, dann heißt das für mich Gewichtheben – und trotzdem werde ich nicht, auch nur ansatzweise solche Muckis wie Carsten bekommen! Ein Beweisbild gibt es nicht, weil immer noch Bilder heruntergeladen werden und ich nicht möchte, dass fremde Menschen meine Kinder auf ihrer Festplatte speichern.

Carsten hat als älteres Baby, da war er ca. ein Jahr alt, an den Daumen seines Papa, Überschlug gemacht. Ergo, er hat sich mit seinen Händen an den Daumen gehalten und dann Schwung geholt und sich gedreht – verständlich? Carstens Oberarme sind stahlhart, ohne jedes Gramm Fett. Zu seinem Leidwesen, denn er möchte so gerne eine Ratte tätowiert haben. Aber ins Muskelgewebe tätowieren? No way!

Bei mir könnte man gut. Fettgewebe ist auch da – nur will ich kein Tattoo. Nur ein bisschen mehr Kraft in den Armen, dass ich mein Töchting locker tragen kann. Zum Glück ist mein Rücken top. Die Schultermuskulatur ist angespannt und momentan meckert auch der ehemals angebrochene Halswirbel, aber ich mache fleißig Krankengymnastik – auch wenn’s hier und da knackt! Noch trage ich Wiebke relativ zügig die Treppe hoch und das Leichtgewicht Carsten eh mit links. Kompliziert wird es, wenn es viele Dinge und Menschen sind, die von oben nach unten, oder andersherum, transportiert werden müssen. Dann laufe ich treppauf, treppab – meine Lieblingsbeschäftigung wird das nicht. Denn dann schnaufe ich, wie eine alte Dampflok bei Bergfahrt.

Wir sind ein gutes Team, wir meistern die Morgen gut – und wenn ich die Junioren im kühlen Keller schlafen lassen kann, so werde ich sie, ohne Murren, rauf- und runtertragen. Egal wie kompliziert es ist.

Behinderung, Familie, Gedanken, Junioren

aufwachen

Ich bin lange vor dem Weckerläuten wach – und bin prompt wieder eingeschlafen, als ich rekapitulierte, dass es erst kurz nach vier war! Unruhig war die Nacht, sehr unruhig. Geregnet hat es nicht und von draußen kam sie auch nicht – diese Unruhe. Was mache ich mit dem Kerle? Wie stelle ich es an, dass er besser essen kann? Er will ja, er kann nur nicht! Alle sind mit ihrem Latein am Ende. Wir brauchen entweder ein Wunder oder ein Wundermittel! Sogar das Bett war nicht richtig nass – zu wenig Flüssigkeit hat Carsten gestern auch getrunken. Ich gäb‘ was drum, könnte ich eine Lösung herbeizaubern.

Wiebkes Bauchweh hat sich zum Glück aufgelöst. Sie leidet mit und ihre körperliche Anspannung/ihre Verkrampftheit ist nicht gut. Sie sitzt viel zu lange auf dem Rollstuhl, dann tut ihr ihre Hüfte weh, dann rutscht sie von einer Pobacke auf die andere und verdreht ihre ohnehin krumme Wirbelsäule. 2mal Physiotherapie in der Woche – mehr geht nicht. Mehr wäre auch Quälerei, die Junioren sollen nicht nur therapiert werden.

Vesper für die Werkstatt richten gestaltet sich auch für Wiebke nicht leicht. Das mag sie nicht und jenes auch nicht, das kann sie nicht beißen und Bananenmilch ist was für Babies! Da die Betreuer auch im Förder- und Betreuungsbereich permanent unterbesetzt sind, findet sich niemand, der das Brot kleinschneiden kann oder will! ‚Hackelünze‘ mag ich meinem Töchting aber nicht mitschicken. Denn, wenn ich das Brot hier zu Hause schon in mundgerechte Stücke schneide, sieht es in der Box aus, wie schon mal gegessen und wer mag so etwas essen?

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Kaffee ist kalt! Kalter Kaffee macht schön. Schön will ich sein, wenn es bald zum großen Familienfest geht und schön möchte ich sein, wenn wir auf das Treffen der besonderen Kinder fahren. Also her mit dem kalten Kaffee – ich habe Nachholbedarf!