Behinderung, Gedanken, Junioren, Musik

Einfach abhauen

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Carsten hat bis jetzt (18:06 Uhr) nur einmal kurz ein bisschen gespuckt. Ein großer Fortschritt. Allerdings hat er auch nichts gegessen! Meinen Plan Ratatouille zu kochen lasse ich fallen – stattdessen gibt es Buchstabenkekse.

Behinderung, Gedanken, Junioren

mein Blog

Meine Sorgen, mein Kummer, meine Befindlichkeiten, meine Angst. Ich sage es noch einmal; es muss hier niemand lesen und kommentieren. Ich habe hier keine Zeit für FriedeFreudeEierkuchen. Wenn Kommentare kommen, die mir Bauchgrimmen machen, kann ich diese entweder löschen oder so kommentieren, wie es mir am ehesten passt. Ob das politisch, moralisch, ethisch oder gesellschaftlich korrekt ist, steht auf einem anderen Blatt. Mir geht es nicht gut, dies ist manchmal auch mein Kummerkasten! Auf der Seite warum ich dies Blog schreibe, steht das hier!

Ich schlafe schlecht! Sicherlich schlafen andere Menschen aus den verschiedensten Gründen auch schlecht und ich erhebe nicht den Anspruch, dass ich alles Elend der Welt gepachtet habe. Es gibt sicherlich mehr als Millionen andere Menschen denen es schlechter geht als mir. Aber mein Schicksal, das der Junioren liegt mir eben näher, als das der Anderen. Aus der Entfernung zu urteilen empfinde ich als eine Anmaßung. Es gibt Menschen, denen ich das auf den Kopf zusagen kann, dass ich das nicht will und die mir dieses nicht übelnehmen. Deswegen, weil sie wissen, dass ich sie als Person schätze. Ich bin offen heraus und ehrlich, damit kann nicht jeder etwas anfangen. Ich stoße Menschen vor den Kopf! Es ist nicht meine Absicht, aber es passiert und in Ausnahmesituationen – und ich befinde mich gerade wieder in einer solchen – will und kann ich nicht jedes Wort daraufhin abtasten, ob ich nicht jemanden in seiner Ehre verletzt habe.

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Carsten kotzt ohne Ende! Alles! Warum ist er dann noch nicht im Krankenhaus? Was soll er da? Organisch ist alles in Ordnung. Eine PEG lasse ich nicht legen, damit hat er auch gekotzt und seine Lebensqualität war nur dadurch zusätzlich eingeschränkt. Die einzige Möglichkeit im Krankenhaus ist, dass er an den Tropf gehängt wird. Löst aber das Problem nicht, ist nur eine Notlösung.

Die Spannung, unter der ich stehe ist greifbar, zäh, wie ein dicker fetter Grießbrei. Ich bemühe mich vor den Junioren die Normalität soweit aufrechtzuerhalten, wie irgendwie möglich. Allerdings habe ich zwei Kinder mit den verschiedensten Bedürfnissen. Beide – sowohl Carsten, als auch Wiebke – spüren, dass nichts normal ist. Ja, sie wissen es sogar! Ihre emotionalen Reaktionen sind irrational und völlig konfus – sie sind ebenfalls durch den Wind. Auch aus diesem Grund möchte ich, dass sie jeden Tag in die Werkstatt gehen. Routine hilft, Routine schafft Ordnung, Routine schafft Sicherheit und Sicherheit schafft gewissermaßen auch Geborgenheit und das ist es, was wir brauchen – uns geborgen fühlen!

Eins möchte ich no – Absatz gestrichen…

Behinderung, Familie, Junioren

Sonntagmorgens

Ausschlafen für Carsten! Wiebke ist schon seit sieben Uhr wach. Das Töchting frühstückt im Bett und genießt es bedient zu werden. Dem Kerle reiche ich die Astronautenkost – er trinkt solange ich das Fläschchen halte. Jetzt pennt er noch etwas, denn mittags kommt eine Helferin – wir wollen zu einem Konzert auf die BuGa. Wenigsten die eineinhalb Stunden sollte er durchhalten. Musik ist ein Teil unseres Lebens und Carsten freut sich auch drauf. Wir werden einfach eine Decke mitnehmen, dass er vom Rollstuhl absteigen kann. 

Noch ist es nicht so weit! Noch liegt der Kerle im Bett und ruht sich aus. Wiebke lacht und singt ihre ganz eigenen Lieder. „Winnewippa und Papa Schlumpf guckt zu!“ Schick möchte sie aussehen, ein Kleid hat sie sich herausgesucht – ob sie es tatsächlich anzieht, wissen wir jetzt noch nicht. Vor der großen Verkleidung steht noch die Dusche und Haare waschen. Pony schneiden, sollte ich ihr auch noch! Carsten werde ich bärtig lassen – jeder Aufregung gehe ich momentan aus dem Weg. Ist ein Dreitagebart noch en Vogue?

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Viertel vor neun – ich trinke noch einen Kaffee und wünsche euch einen wundervollen Tag!