Behinderung, Gedanken

statt in die Welt

Statt in die Welt rauszugehen, die Welt reinholen!

Aufgeben ist nicht – gilt nicht und will ich auch nicht. Meine Plakataktion, Helfer zu akquirieren hat nichts gebracht. Nichts, nothing, niente, no – gar nichts. Keine Resonanz. Ich habe zwar ne Menge Zettel aufgehängt und teilweise hängen sie noch, aber es hat sich niemand gemeldet. Traurig bin ich sowieso, auch für die Junioren. Vor Tagen gab es die Einsamkeitskampagne des Bundesfamilienministeriums. Carsten hat das aufmerksam verfolgt: „Du Mama, ich bin auch einsam. Ich suche Freunde und finde keine. Niemand (gut da übertreibt er ein bisschen) besucht uns. Ich wünsche mir Menschen, mit denen ich mich unterhalten kann – behinderte Freunde, mit denen ich mich treffen kann…!“ Wiebke nickt: „Du dürfen ja gerne kommen, aber mich sollen sie nicht vergessen!“

Da ist mir etwas eingefallen, nachdem mich die kommunale Behindertenbeauftragte quasi auf die Füße getreten hat. Ich möchte ein Netzwerk schaffen – nicht uneigennützig und/aber in erster Linie für uns. Behinderte Menschen und ihre Angehörigen besuchen sich gegenseitig. Eine win win- Situation. Bei einer Behindertenorganisation habe ich das schon angesprochen und bin, zumindest bei der Frau am Telefon, auf offene Ohren gestoßen.

Ich brenne mal wieder – und wahrscheinlich an beiden Enden. Hoffentlich brenne ich nicht aus, denn ein Netzwerk auf dem ich aufbauen kann, habe ich (noch) nicht. Aber vielleicht ist das leichter, als Assistenzkräfte (Freizeitbegleiter) für uns allein zu bekommen. Dass ihr mir die Daumen drückt, weiß ich. Vielleicht habt ihr sogar eine Idee wie ich‘s ausbauen kann!?

Gedanken, Musik

Edith Piaf

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Mein Ohrwurm für heute!

Die Putzhilfe war das zweite Mal da. Ich habe gelitten. Sie putzt okay, hat ein bisschen ihre eigene Ordnung, aber das ist es nicht. Eine fremde Person, mit der ich mich nicht unterhalten kann, weil ihr deutsch sehr rudimentär ist – eine fremde Frau in unseren Privaträumen stresst mich allein durch ihre Anwesenheit. Nach einer Stunde habe ich gedacht: Kann sie denn nicht endlich mal wieder gehen! Das sind typische Gedanken von jemanden, der im Autismus-Spektrum unterwegs ist. Außerdem komme ich mir ausbeuterisch vor – ich lasse jemanden unseren Dreck wegputzen. Eigentlich fühle ich mich bemüßigt ihr zu helfen… Aus dem Haus mag ich auch nicht, sie kennt sich noch nicht aus und fragt mich immer wieder wo was an Putzmitteln ist und etwas hingehört.

Jetzt ist sie weg und ich spüre, dass so ganz langsam meine Anspannung weicht. Könnt ihr das verstehen? Oder ist das ein typisches Asperger-Ding?

Behinderung

hab zwar keine Zeit

… aber das muss ich dringend verlinken, weil ich den Beitrag voll und ganz unterschreiben kann.

Ach noch was – ich war heute Morgen bei der hiesigen kommunalen Behindertenbeauftragten. Viel helfen konnte sie mir nicht, aber wir haben ein sehr gutes Gespräch auf Augenhöhe geführt! Dankeschön

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17:19 Uhr – so, das wollte ich noch schreiben, weil es mich unglaublich stolz macht. Ich habe unerwartet von einer mir fast unbekannten Frau, die mich aber länger schon beobachtet, ein Kompliment bekommen. Ich sei eine tolle starke Frau! Die Aussage kam einfach so im Vorbeigehen und genau das hat mir gutgetan!