Behinderung, Junioren, Kuddelmuddel

Montagmorgen

Montagmorgen sieht die Welt schon ganz anders aus! Auch, weil die Herrschaften wieder aus dem Haus sind. Ich liebe meine Kinder! Ehrlich – aber ich mag es nicht, wenn sie am Wochenende nur herumtrödeln.  Ich wollte so gerne etwas unternehmen. Aber zwei gegen einen ist – da ziehe ich den kürzeren. Wenn ich denn Kraft habe, dann schaffe ich das auch sie zu motivieren. Nur, wenn ich in meinen Wehdam verfalle, der ganze Weltschmerz mit der Einsamkeit auf mir lastet, dann kann ich mich nicht aufraffen. Dann versinke ich im Selbstmitleid!

Einsamkeit ist ein großes Thema und meine Trauer. Da bin ich schon ein bisschen neidisch auf meine Kinder. Carsten und Wiebke haben sich gegenseitig. Und sie gehen wochentags in die Lebenswerkstatt. Für sie wird gemanagt, das ist zwar auch nicht immer gut zu ertragen, doch sie müssen sich nicht sorgen. Ich mache das für sie. Ich mache es gerne, nur manchmal hätte ich jemanden an meiner Seite, den ich fragen kann, ob es so auch richtig ist! Überhaupt hätte ich jemanden zum Reden vor Ort. Jemanden auf Augenhöhe …

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Carsten und Wiebke haben heute Morgen gebadet. Meine Aufgabe ist, die Betten zu waschen – alles und das ist ganz schön viel. Zum Glück  wäscht Minna. Dennoch bleibt mir das bisschen Haushalt!

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Kuddelmuddel

warten

… oh Gott, wie ich das hasse zu warten! Zu sitzen und nichts tun können, statt warten. Es ist so verdammt zermürbend, immer nur geduldig auszuharren. Auf E-Mail  warten, auf eine Antwort hoffen, dass jemand antwortet. Auf meine erwartungsvolle Frage, ob die Eltern von den Kindern, die ein ähnliches Syndrom wie Carsten und Wiebke haben, sich melden. Sie tun es nicht. Dabei sind wir – die Junioren eingeschlossen – gespannt, wie ein Flitzebogen.  Ach, warum melden sie sich nicht? Rufen sie ihre Mail nicht ab? Fast drei Tage lang nicht? Jetzt habe ich endlich jemanden gefunden, jemanden deutschsprachigen, und was ist? Ich bekomme keine Mail!

Wisst ihr, ich habe heute mit keinem erwachsenen Menschen gesprochen. Das Töchting beschäftigt sich und ist fröhlich. Zufrieden und mit sich und der Welt im reinen! Wunderbar! Der Kerle hat sein Tablet und wird von mir nicht andauernd ans Essen erinnert – ihm geht es gut. Draußen regnet es – endlich und beide Junioren sind  im gemeinsamen Spiel vertieft. Es ist so schön, dass sie sich gegenseitig haben.

Ich warte! Ich bin bei den beiden überflüssig. Wenn ich versuche zu zeichnen kommen immer diegleichen Bilder heraus. Ich male Gesichter, traurige, fröhliche – aber meist traurige, wartende – auf irgendeine Antwort wartende.  Verrückt! Ich werde verrückt. Außerdem bin ich alleine – da gehen einem schon mal die merkwürdigsten Gedanken durch den Kopf wenn man wartet …

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Behinderung, Gedanken

Minderwuchs

Wie lange ich um dieses Wort schon herumgeschlichen bin – weil ich andere Baustellen habe, die mir mein Leben nicht leichter machen – weiß ich nicht. Will es auch nicht wissen!

Die Junioren sind klein, aber keine Liliputaner, Schlümpfe, Hobbits oder Zwerge, wie wir es manchmal hören.

Sind kleine Menschen gleich etwas Besonderes? Gehören sie in Märchen oder eine Fantasiewelt und nicht ins reale Leben, weil sie ja so, wie in dem Fall der Junioren, zerbrechlich und gebrechlich sind? Kleine Menschen sind kleiner als andere und wollen nicht anders angesehen werden, nur weil sie klein sind. In manchen Köpfen steckt, wenn diese kleinwüchsige Menschen sehen, auch noch der Begriff minderwüchsig drin. Minderbemittelt! Minder… hat einen Makel. Wenn etwas minder ist, dann ist es nicht so viel wert!

Wer Menschen nach seiner Größe urteilt, der tut mir leid. Ich kenne sehr viele kleine Leute, die haben sehr viel auf den Kasten und ich kenne einige große Leute, die sind ganz schön klein im Hirn. Ich kenne aber auch Menschen kleiner Statur, die sind ziemlich dumm und große Menschen, die sind ausgesprochen helle.

Der Kerle nervt manchmal gewaltig und das Töchting ist oftmals zickig – aber das hat, weiß Gott nichts mit der Größe zu tun.

Lasst die Liliputaner und Zwerge im Märchen, nehmt Menschen als Menschen an – egal ob sie klein oder groß, dick oder dünn, schwarz oder weiß sind, blaue Augen oder braune Augen haben. – Es lebe die Vielfalt!

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