Kuddelmuddel

Kaffee ist aus

Hab keinen Kaffee mehr im Haus! Mag nicht raus, es regnet. Kein gutes Wetter für mich zum Atmen. Nennt man das Inversionswetterlage? Wahrscheinlich nicht!

Gedicht

Wankelmütig

Manchmal kommt Mut
auch vom Angst haben her.

Manchmal ereilt mich
ein Gedanke, der schmerzt.

Manchmal ist Zeit
eine Ewigkeit lang.

Manchmal ein Ja
und ein Nein.

Manchmal ist’s Wasser
kalt und man springt
trotzdem hinein.

Manchmal ist wollen
Verzicht.

Manchmal ist Kummer
gar keine Pein

– und manchmal
da darf man so sein
wie man ist.

© petra ulbrich

Kuddelmuddel

Wenn, dann

Wenn man morgens um halb fünf aufwacht, der Magen scheint auseinander zu brechen oder eher noch in einem Klumpen zu verschmelzen und die rastlosen Beine schweben irgendwo im Nirgendwo, dann ist das wahrlich kein gutes Zeichen. Wenn man dann erst knapp 2 Stunden geschlafen hat, nach der allnächtlichen Aktion des Wendens und ins Bett Zurückschiebens, dann kann es schon sein, dass Frust aufkommt. Wenn ich dann von schnöseligen jungen Erwachsenen lese, dass sie alle keine Allgemeinbildung haben und alle eine Sprache, die stereotyp ist, dann überkommt mich der heilige Zorn. Wenn ich dann noch lese, dass in der DDR alles besser war und die Wessies keine Ahnung haben, ich von einem Kinderschänder höre, dem man doch schnellstmöglich sein bestes Stück abschneiden sollte, dann ist mein Zorn schon lange nicht mehr heilig. 

So etwas nenne ich Bildzeitungsjournalismus! Es sind immer die anderen. Nie ist man es selber. Immer bekommen die anderen mehr Geld. Nie wird die eigene Leistung gewürdigt. Früher war alles besser – egal ob im Westen oder im Osten. Die heutige Jugend weiß doch gar nicht was Arbeit ist, aber schlau schwätzen, das können sie! 

Jede Art von Pauschalisieren finde ich bedenklich. Einerseits ist es sicherlich schön, einer Gruppe zugehörig zu sein, andererseits stigmatisiert es aber auch. Da sind die Ausländer, die Reichen, die sozial an den Rand gedrängten, die Schwarzen, die Emanzen, die bildungsfernen Familien, die Eliten und so weiter. Und alle tragen ihrer Gruppe gemäß Uniform. Aber schaut doch mal genauer hin! Die Emanze trägt Stöckelschuhe statt Gesundheitslatschen. Der schwarze Mann einen Anzug und die bildungsferne Familie baut gerade ein Biotop hinterm Haus. Die junge Mutter versucht mit ihrem geschäftlichen Gehabe nur Schritt zu halten im Arbeitsleben und die Eliten kommen vom Waldspaziergang, statt von den Malediven. 

Ich könnte mich in Rage reden, denn ich mag keine Vorurteile. Der Mann, der nach Gülle stinkt hat Abitur und die behinderte Frau erzählt nur nicht jedem, was sie weiß. 

Es ist halb sechs, ich stehe auf und brühe mir einen Kaffee – schlafen kann ich sowieso nicht mehr!