Wo ist das Gewitter? Der Helfer von heute erzählt von Regen und Wind, von Carola Rackete, ihren Mut der italienischen Regierung zu trotzen, er erzählt von Mussa, der nach Hause muss. Ich erzähle von den syrischen Kindern und ihrer Mutter, die uns immer noch nicht besucht haben und die ihre Tochter nun aufs Gymnasium schicken werden – nach den Sommerferien. Jamile spricht akzentfrei Deutsch, Englisch, Arabisch und ein bisschen Türkisch. Sie hat ein großes Zeichentalent und rechnen kann sie auch sehr flink. „Ich muss nur immer auf meinen kleinen Bruder aufpassen, wenn meine Mama putzen geht!“ Sie mag es nicht, möchte lieber malen und: „Petra, ich will auch Scherenschnitte machen.“ Ich werde ihr eine meiner billigeren Scheren schenken! … und etwas festeren Karton obendrein. Der Vater hat Arbeit gefunden – als Gärtner, dabei ist er Gartenbauingenieur, aber er ist schon so froh, dass er sein eigenes Geld verdienen kann. Nur spricht er entgegen seiner Kinder kaum deutsch und wenn er zum Arzt gehen muss, muss immer ein Kind mitkommen um zu übersetzen. Die Mutter kann sich gut verständigen.
Unser Helfer erzählt von seiner Frau, die als Familienhelferin arbeitet. Diese sagt, dass es meistens umgekehrt ist, dass die Frauen kein Deutsch können. Familien sind traumatisiert und wenn sie anfangen zu erzählen, von ihrer Flucht erzählen, dann möchte sie am liebsten weghören, so schlimm sind die Erlebnisse. Und jetzt soll eine Kapitänin ins Gefängnis, weil sie Menschen in Italien an Land gebracht hat? Wo leben wir? Aber wenigstens ist die Solidarität in unserem Land da. Prominente starten Aktionen – es gibt da mehrere. Ich habe auch die Petition unterschrieben …