Allgemein

Born to be wild

Peter Fonda ist tot! Ich habe Easy Rider geliebt, fand diesen Film so frei, so wild und unabhängig. Hatten meine Brüder Shopper-Räder? Ich weiß es nicht. Ich hatte jedenfalls keins, weil ich nie gerne Fahrrad gefahren bin. Es war die Zeit der Hippies, die Zeit von Woodstock – oder irre ich mich da? Woodstock jährt sich zum 50sten. Die Zeit rennt. Bin ich wirklich schon so alt?

Gestern Abend habe ich mir den Dokumentarfilm über Woodstock angesehen. Wow, alle meine Idole sind dort aufgetreten, nur nicht Bob Dylan, der dort gewohnt hat! Eigentlich war ich zu jung für die Zeit, zu jung für die 68er, zu jung für die amerikanische Protestbewegung gegen den Vietnamkrieg, zu jung um mitzudemonstrieren. In Brockdorf habe ich auch nur am Rande demonstriert – da war Carsten schon geboren. In Whyl war ich schwanger und mein Mann hatte Angst um mich. Mein Vater fand das alles gar nicht lustig und meine Mutter hat mich, glaub ich, für verrückt erklärt. Ich habe als Jugendliche Wolf Biermann, Franz Josef Degenhardt, Dieter Süverkrüp, Hannes Wader, Reinhard Mey und Konstantin Wecker gehört – alles Musik, die ’nicht altersgemäß‘ und angemessen war. Spiel nicht mit den Schmuddelkindern, sing nicht ihre Lieder – ich habe sie gesungen. Später dann auch Bettina Wegner, Achim Reichel, Barbara Thalheim und noch so viele schräge Leute…

Aber ich habe auch Love Story geliebt, Ali MacGraw – lebt sie noch? Was habe ich geweint! Ich bin, glaub ich, 5 oder 6mal ins Kino gegangen. Ich denke, ich werde mir den Film gleich noch einmal angucken!

Behinderung, Bücher, Kuddelmuddel

Überraschung im August

Eigentlich ist das heute ein Schiettag! Denn, ich fahre nicht, wie geplant, in 3 Wochen zur Kur. Die Kurzzeitunterbringung der Junioren findet nämlich nicht statt. Irgendwas ist schiefgelaufen. Möglicherweise sogar mein Fehler, weil ich mich auf Zusagen verlassen habe und diese nicht nachgeprüft habe. Dumm gelaufen. Es gibt in der Zeit, in der ich zur Kur fahren will, nirgends 2 Kurzzeitplätze für meine Kinder. Eventuell im Altersheim – aber das kommt nicht in die Tüte. Den Schreier heute Morgen hättet ihr nicht hören wollen und die zuständige Krankenkassenangestellte hat leider einiges hören müssen. Kismet, keine Kur, keine Kurzzeitunterbringung, keine Erholung.

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Dafür Post. Schöne Post. Aber auch eine offizielle Zustellung vom Amtsgericht – damit befasse ich mich später, hat irgendwas mit einem Baum zu tun, der auf dem elterlichen Grundstück steht und den eine Nachbarin gefällt haben möchte…

Die bunten Karten kommen von einer Hochebene hier im Ländle. Dieser netten Schreiberin kann ich antworten und ich werde ihr auch schreiben, dass ich mich sehr gefreut habe. So sehr, dass ich versuche, ihre Telefonnummer herauszubekommen. Und dann war da noch das Buch! Lebe, lache, liebe und sag den Sorgen Gute Nacht! Kein Absender. Kein handschriftlicher Hinweis. Kein Zettel mit einer Nachricht. Geld war in dem Buch noch drin. – Aber von wem ist diese Buchüberraschung? Ein Seelenbuch! Ich möchte Danke sagen für das Seelenbuch! Bitte melde dich! Wer hat mir das himmelblaue Tröstebuch geschenkt?

Leute, ich bin überwältigt. Wirklich! Dieser Zeitungsartikel, den Mut dieses Interview zu geben, hat einiges in Gang gebracht. Ich bin insgesamt mutiger geworden, habe mir etwas zugetraut, habe Menschen vertraut, habe mich auf Abenteuer eingelassen …

Mittags war ich gleich noch bei der Krankenkasse und habe einen neuen Kurantrag ausgefüllt. Noch vor einiger Zeit hätte ich den Kopf mindestens für 8 Wochen in den Sand gesteckt. Nebenbei habe ich gesehen, dass es bald in Heilbronn einen Unverpackt-Laden gibt, hab‘ mir endlich eine gescheite Handcreme gekauft – weil mir in Hamburg ein leicht dicklicher Mann mit Bart und kurzen Hosen in der S-Bahn erklärt hat, dass ich meine Nägel völlig falsch pflege. Rafael, man sah es ihm nicht an, war Naturwissenschaftler und hatte außer den Tipp mit der Fingerpflege noch so einiges auf dem Petto. Das Gespräch habe ich genossen, auch wenn der Typ nicht mein Typ war, so haben wir uns doch wundervoll intelligent unterhalten. Und, mir soll niemand sagen, dass man im öffentlichen Verkehr nicht ins Gespräch kommt. Ein Rollifahrer schimpfte mit seinem Begleiter. Na ja, eher frotzelten sie miteinander. Das fand ich toll! Ich habe mich einfach eingemischt und mit gequatscht und die Frau dann später neben mir auch. Dabei habe ich mich verfahren – aber das war’s mir wert.

… übrigens habe ich in der Zeit in Hamburg und Umgebung keine 10 Fotos gemacht. Ich habe geguckt und alles in mich aufgesogen – hoffentlich zehre ich noch lange davon!

… und jetzt könnt ihr wieder Kuddelmuddelgedankenkarrussel dazu sagen. Ist es ja auch, stimmt ja!

Kuddelmuddel

Back again

Ganz ehrlich – am liebsten täte ich wieder umkehren! Denn eins habe ich gemerkt, es gibt Menschen die mich mögen wie ich bin – aber warum sind die so weit weg?