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nach einem ereignisreichen Tag

Wie schön und gut würden alle Menschen sein, wenn sie sich jeden Abend vor dem Einschlafen die Ereignisse des ganzen Tages vor Augen führten und überlegten, was gut und was schlecht gewesen ist. | Anne Frank

Noch ist der Tag nicht ganz vorbei. Es wäre gut, ich würde den klugen Ratschlag von Anne Frank jeder Tag befolgen. Dann ginge es mir vermutlich besser. Ich würde nicht denken, versagt zu haben, dies oder jenes nicht getan zu haben, denn ich würde mir auch in Erinnerung rufen, dass so vieles richtig und gut war… Beide Junioren sind guter Laune, sie freuen sich darauf morgen wieder in die Werkstatt fahren zu können. Mein Töchting erzählt den Vögeln vor ihrem Fenster, wie glücklich sie doch ist und der Kerle reist einmal wieder Auf Achse quer durch Asien und erkundet die Welt.

Herz, was willst du mehr?

okay?

Ist das okay, wenn ich im Moment sehr einseitig tagebuchblogge?

Montagmorgen und mein Töchting ist wach. Sie singt ihre Lieder und trommelt. Ihre große Trommel ist im Wohnzimmer. Zum Glück, oder vielleicht doch nicht, weil sie dort nicht übt! Der Himmel ist ein bisschen diesig – oh, ich springe mit meinen Gedanken hin und her – vielleicht wird’s kein Terrassenwetter, das wäre schon schade! Der Kerle, er pennt. Das kann er richtig gut und Pläne schmieden. Ja, und da bin ich wieder beim Thema: Helfer:innen und die Bezahlung derer. Beide wollen reisen. Mit mir und ganz ehrlich, ich möchte es auch!

Jetzt ist erst mal heute. Anziehen, waschen, eventuell baden, dann irgendwie ein Frühstück in die Junioren reinreden, auf die Rollis setzen und zur Apotheke, testen.

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wie gestern werden es auch heute mehrere Seiten …

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mein Sonntagmorgen

Er beginnt heute ohne Bauchweh. Ohne, dass etwas grummelt. In den Juniorenzimmern ist es still, ich höre Kakadu – noch im Bett. Kleckere mit dem Kaffee und wische die kleine Pfütze einfach weg. Die Vögel haben ihr Morgenkonzert langsam beendet und ich mag nicht aufstehen. Zum Anziehen liegt da immer noch die olle Jeans von gestern, doch ich will wenigstens eine schicke Bluse anhaben.

Der Kerle pennt, ich scheuche ihn kurz hoch und bestücke die Magensonde. Fertig. Keine zwei Sekunden liegt er wieder in Morpheus Armen – es sei ihm gegönnt, wir können eh nirgendwohin. Mein Töchting schläft. Wie man so schlafen kann, ist mir immer noch ein Rätsel. Der linke Arm nach oben gestreckt, der rechte unterm Po, das eine Bein fast lang und das andere bis unters Knie hochgezogen. Just im Moment wird sie wach, ich höre sie murmeln, leise singen. Ein Lied, dessen Text ich nicht kann, weil ich die Sprache nicht kenne. Mein Mädchen bekommt einen Kakao. Ich hoffe inständig – sie trinkt ihn auch.

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Maimorgen

So mag sich wieder blinde Nacht
zum reinsten Morgen klären,
sich Lebensglück aus Lebensmacht
in neuem Glanz gebären.

Der Nebel flieht, als ob er Ried
und Wald auf ewig flöhe,
und meine Seele ist das Lied
der Lerchen in der Höhe.

Christian Morgenstern

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