Ich habe gewartet.
Ich bin Treppen gestiegen.
Ich habe Papierschiffchen gefaltet.
Ich habe etwas zerrissen.
Ich bin vor einem Spiegel gesessen.
Ich habe meinem Töchting beim Singen zugehört.
Ich habe gesungen.
Ich habe einen Gottesdienst im Radio angehört.
Ich habe geweint.
Um die Toten des vergangenen Jahres und um die davor.
Ich habe meine Erinnerungen hervorgekramt.
Ich habe mir alte Fotos angeguckt.
Mir wurde ein Bild des Familiengrabes geschickt.
Ich habe mich gefreut.
Ich habe auch gelacht.
Ich habe gebetet.
Ich habe vorgelesen.
Ich habe gelacht und zugleich geweint.
Ich habe meinen Frieden mit den Lebenden und den Toten gemacht.
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Kuddelmuddelgedankengut
Mir fällt die Decke auf den Kopf. Es ist so nötig, dass ich endlich einmal wieder aus diesem Schneckenhaus heraus komme. Ich fühle mich eingesperrt, wir sind isolierter denn je, wenn wir nicht irgendwohin gehen. Ich schaffe es nicht. Den Junioren wird langweilig. Dementsprechend ist die Stimmung gereizt. Die Herrschaften provozieren und fordern mich heraus. Ich lasse es zu und das ist nicht gut. Viel wichtiger wäre es, von der Miste zu kommen. Aber da ich müde aufwache und meine Beine wegsacken, ist nicht daran zu denken. Allein, das anziehen für drei, lähmt mich schon in Gedanken.
Seit Wochen habe ich nichts für mich gelesen und DLF läuft nebenbei – ich hoffe inständig, dass von einigen Reportagen doch ein bisschen hängen bleibt. Mein Anspruch an mich selber ist hoch und genau deswegen nervt mich dies Nichtkönnen so sehr. Nicht einmal einen Adventskalender habe ich. Ich finde es traurig. Krank sein ist Schiete!