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schnelles Geständnis

Wie alt dieser Film ist, weiß ich nicht! Auf jeden Fall weiß ich, dass ich Der kleine Lord noch nie gesehen habe und auch heute Abend die Gelegenheit nicht ergreifen werde, um ihn zu gucken, da der Kerle und ich lieber Fußball schauen, als ein Rührstück. Überhaupt geht so manche Weihnachtstradition an mir vorbei. Drei Haselnüsse für ein Aschenbrödel ist auch so was und das unselige  Wham-Lied. Von der Weinhnachtsbäckerei Rolf Zuckowskis ganz zu schweigen. Wenn das aus den Juniorenzimmern dröhnt, dann ist das sehr nahe von Folterung. 

Ich mag :

Hannes Wader Wünsche

… sind auch meine:

Wünsche

Ich wünsche mir
Ein heißeres und mutigeres Herz
Um mich nicht aus Furcht vor übermächtigen Gewalten
Weise aus dem Streit der Welt herauszuhalten

Ich wünsche mir
Ein empfindlicheres offeneres Ohr
Dass ich nicht abgestumpft, taub und gleichgültig werde
Gegen die Schreie der Verdammten dieser Erde

Ich wünsche mir
Einen klareren und wacheren Verstand
Der niemals schläft, mich immer und überall warnt
Wo die Lüge sich als Wahrheit tarnt

Ich wünsche mir
Mehr Geduld, mehr Weitsicht und Gelassenheit
Um die Unbesiegbarkeit
von Hass und Dummheit zu erkennen
Um nicht selbst, blind vor Zorn, dagegen anzurennen

Ich wünsche mir
Eine stärkere und glücklichere Hand
Die Kraft, um meine Trägheit immer wieder zu bezwingen
Um das, was ich tun muss, endlich zu vollbringen

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Carsten war das erste Mal auf einem Hannes-Wader-Konzert, da war der Kerle noch kein halbes Jahr alt. Manchmal, wenn ich singe, dann sind das oft auch Wader-Lieder!

ein fremdes Gedicht

Der Ort, an dem wir recht haben

An dem Ort, an dem wir recht haben,
werden niemals Blumen wachsen
im Frühjahr.

Der Ort, an dem wir recht haben,
ist zertrampelt und hart
wie ein Hof.

Zweifel und Liebe aber
lockern die Welt auf
wie ein Maulwurf, wie ein Pflug.
Und ein Flüstern wird hörbar
an dem Ort, wo das Haus stand,
das zerstört wurde.

© Jehuda Amichai

Jehuda Amichai ist einer der meistgelesenen modernen jüdischen Dichter. Dieses Gedicht von Jehuda Amichai wurde von Israels Oberstem Gerichtshof in einer Urteilsbegründung zitiert, als es darum ging, gegenüber abstraktem Recht auch die Stimme der Menschlichkeit sprechen zu lassen. Der vielgelesene Dichter wurde 1924 als Ludwig Pfeuffer in Würzburg geboren, emigrierte 1935 mit seiner orthodoxen Familie nach Palästina, kämpfte im Zweiten Weltkrieg in der „Jewish Brigade“, war Soldat im israelischen Unabhängigkeitskrieg und den drei folgenden Kriegen, danach Lehrer, später Professor für hebräische Literatur. Seit 1937 lebte Amichai als Lyriker, Erzähler und Dramatiker in Jerusalem. Er starb dort im Jahr 2000.

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… und ich hoffe sehr, dass ich bis Weihnachten schmerzfrei huste!

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