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Empfindlichkeiten

Für mich kann ich mir Empfindlichkeiten gar nicht leisen, für die Junioren tue ich es natürlich zu ihrem Wohl. Wenn sie, zum Beispiel, wie Möbelstücke durch die Gegend geschoben werden oder wenn in einem höheren Tonfall mit ihnen gesprochen wird, dann juckt es mich oft, etwas zu sagen. Vertrackt ist, dass solche Übergriffigkeiten – denn auch ein Reden, wie mit einem Kleinkind, da ist der Tonfall auch oft eine Terz höher – ist übergriffig, wenn auch nicht böse gemeint. Sie rühren aber daher, dass Gedankenlosigkeit da ist und einfach nur etwas Gutes getan werden will. Verlange ich zu viel, wenn ich möchte, dass meine behinderten Kinder als erwachsene Menschen mit kognitiven Einschränkungen gesehen werden? Ja, ich weiß, das setzt sich Gedanken machen machen voraus. Sich mit Carsten und Wiebke auseinandersetzen und sie als Persönlichkeit sehen und nicht nur als Behinderte.

Sie sind nicht die bedauernswerten Geschöpfe, die behütet werden müssen. Nicht leicht, da sie sehr klein und zerbrechlich – im wahrsten Sinn des Wortes – sind.

Fortsetzung folgt, da jetzt erst einmal Familie angesagt ist …

Sparflamme

Keine Rauhnächte, kein Schnee, heute auch kein Gast, der beköstigt werden möchte, noch kein vollgepinkeltes Bett, dafür eine singende Wiebke und ein fauler Carsten. Allein die Motivation fehlt, zum Spaziergang die Herrschaften anzuziehen – drei Leute jedesmal fertig zu machen ist nervig und obendrein anstrengend.  Ganz ehrlich; ich gäb was drum auch mal bedient zu werden! Vermutlich könnte ich das aber gar nicht genießen…

Das Glück

Da zerrten ein paar Engelchen hoch in den Lüften an einem Paket herum. Paket?
Das war ein Riesending.
Größer als im Normalfalle ein Kleiderschrank.
Für diesen ganz bestimmt nicht alltäglichen Lufttransport wären natürlich mehr Kräfte erforderlich gewesen, mehr von diesen geflügelten.
Aber man weiß ja genau, wie das so läuft.

Einer sagt: „Die sind sich nur gegenseitig im Wege!“ Und zuletzt kommt dann noch einer mit dem Personalmangel im Himmel.
„ Was ist den da drin?“ fragte ich neugierig. Sicher mich ging das nichts an. Aber es kam eben so über mich.
Vorerst bekam ich ohnehin keine Antwort.
Nebenbei dachte ich, die Engelchen sehen aus wie die von Leonardo da Vinci und könnten bereits für einen Auftritt als Weihnachtsengelchen geschult sein.

Eines von ihnen musste nach einer Weile niesen.
Klar das feuchtkalte Wetter und das Temperaturgerangel am Nullpunkt.
Dann nur das dünne Hemdchen am Leib.
Ein Engelchen nieste zur Gesellschaft mit. Und schon war es passiert.
Das Paket entglitt. Völlig Führerlos sauste es zur Erde hinunter.
Zu sehen war gerade noch, wie es auf den Abwärtswege auseinander brach.
Die lieben Engelchen begannen zu weinen.
Gern hätte ich ihnen geholfen, zugeredet, etwas Tröstliches gesagt. Aber ich wusste ja nicht, was sie verloren hatten.

Bis dann eines der himmlischen Wesen verriet, im Paket sei für alle Menschen das Glück gewesen, für jeden Einzelnen das ersehnte Glück.
Jetzt liegt also das Glück für jeden von uns herum.
Irgendwo in der Landschaft.
Eigentlich könnte es einen ja beruhigen.
Leider aber ist der Fall nicht ganz einfach.
Jetzt muss jeder selber sein Glück suchen!

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