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Was hörst du?

Schließ die Augen. Was hörst du im Moment, gerade jetzt? Dass die Vögel zwitschern? Der Wasserkocher blubbert und du aufstehen und dir den Tee überbrühen solltest. Hörst du den brummenden Kühlschrank? Oder das Radio, das du vergessen hast auszumachen, im Schlafzimmer? Mach es aus und horche in dich hinein. Dann hörst du dein Blut rauschen – ganz ehrlich, ich habe es ausprobiert. Den Tinnitus aber besser ausblenden und stattdessen die Lieblingsmusik hören. 

Ich höre meinen Regulator ticken und denke daran, dass Schlagwerk wieder aufzuziehen, damit es zur halben und vollen Stunde gongt. Und jetzt werde ich den Fernseher anschalten – diese laute Stille lässt mich zu sehr nachdenken! Ach, viel lieber würde ich ein winnewinnewippa hören und das Genörgel, doch lieber noch im Bett bleiben zu wollen, als aufzustehen…

nichts verstanden

In Zeiten wie diesen komme auch ich nicht um den vermaledeiten Virus herum. Leute, was ist da bei uns angekommen und was kommt noch auf uns zu?

Ich möchte nicht dran denken, würde am liebsten die Tür zumachen und mich noch weiter einigeln. Mag nicht an die Menschen denken, die gestern noch im Park zusammen gegrillt haben – ein Bekannter kann es von seinem Balkon aus sehen! Wie fahrlässig ist das? Haben sie noch nie von Corona und der drohenden, nein vorhandenen, Pandemie gehört. Oder was treibt sie an, sich so dumm zu verhalten? Abstand halten, ist doch das Gebot der Stunde. Polizeipräsenz war anscheinend auch keine da, um die Party aufzulösen.

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Ich selber sitze hier und langweile mich, weiß inzwischen, dass mein Husten von der Lungenentzündung kommt – meine Medikamentation wurde ärztlicherseits umgestellt und ich trinke viel mehr warmes. Tee oder Ingwerwasser, nur keinen Kaffee, der schmeckt immer noch nicht. Sutsche piano ist mein Leben – auf Sparflamme. Ich lese Zeitung und mache anschließend Pause. Ich esse das köstliche Essen meiner Helferin und schlafe anschließend ein halbes Stündchen. Das alles macht mich unruhig, ich bin mit mir unzufrieden, weiß aber, dass ich keine drei Schritte machen kann, wenn einer schon Schwierigkeiten macht. Dennoch will ich mehr! Das Leben, dieses Leben – mit Krankheit und zu Coronazeiten – lässt mich demütig werden. Aber auch dankbar! Ich lebe, ich bin am Leben – langsam schwer, aber ich kann denken und ein bisschen was machen und ich lebe …

Herz, was willst du mehr?

es ist, wie es ist

Machen wir das beste draus!  – Mein Husten ist zurück und mir ist deswegen schwummrig. Ich horche in mich hinein und weiß, dass es der gleiche ist, den ich monatelang hatte. Vermutlich liegt es daran, dass ich kein Antibiotikum mehr nehme, denn die Lungenentzündung ist ja noch nicht ausgestanden. 

Das Dilemma ist, ich komme gar nicht zu einem Arzt. Weder zum Hausarzt und erst recht nicht zum Pneumologen – ich schaff´s nicht. Und dann muss ich noch die Verlängerung der Haushaltshilfsleistungen beantragen … so manches überfordert mich nicht nur körperlich, sondern auch kognitiv. Gestern habe ich in einem Beitrag z. B. Vordermann mit F geschrieben und habe es nicht gemerkt! Wenn ich mich angucke, überkommt mich ein Schauder – ich sehe aus, wie ein Gespenst. Tagsüber, wie ein geschminktes, aber immer wie eins, das nichts wirklich selber machen kann. Eben wollte ich die Waschmaschine ausräumen. Ich habe mich vor diese gekniet, hab die Tür aufgewuchtet und bin, wie ein Maikäfer, auf den Rücken gefallen. Und genauso hat es ausgesehen, das aufstehen. Erst mal Beine sortieren, ich dachte da wäre ein Knoten drin. Dann auf die Seite drehen, nach links – nein geht nicht, da tut auf einmal die Hüfte weh. Also rechts. Versuchen auf die Knie zu kommen und dann hangeln – nach der Waschmaschine. Festhalten. Aber halte dich mal fest mit Händen, die keine Kraft haben. Schwung holen, reicht nicht. Im Vierfüßlerstand bleibe ich aber sitzen und verschnaufe einen Moment. Noch mal an der Waschmaschine festhalten und Kraft mobilisieren und hopp in einem Rutscht aufstehen. Ihr könnt euch denken, dass ich einen weiteren Versuch die Waschmaschine auszuräumen nicht gewagt habe …

Kaffee schmeckt nicht. Eigentlich schmeckt mir gar nichts – noch nicht mal Schokolade und das feine Essen meines lieben Engels schmeckt auch alles irgendwie nach Pappe. Essen tu ich fleißig, muss ich – denn, wenn schon Gespenst, dann wenigstens eins, dass jeden Tag ein paar Gramm zulegt!

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