Gedanken

noch fünf Minuten

… im Bett bleiben. Noch fünf Minuten diese Angst annehmen, diese Zukunftsangst, diese diffuse.

Wenn ich nicht so wäre, wie ich bin, dann wäre es mir ganz egal, ob es unpopulär ist, über die eigenen Ängste zu schreiben. Aber ich bin, die ich bin. Es macht mir immer noch etwas aus. Wenn ich so oft schon darüber geschrieben habe, so sind die Erwartungen anderer nach wie vor viel bedeutender für mich, als ich eigentlich selber will. Das macht die eigene Schwäche noch viel schwerer erträglich, als sie es sowieso schon ist.

Warum habe ich Angst? Vor was? Vieles kann ich benennen und das, was ich benennen kann, kann ich angucken und wenn ich Mut habe, auch ändern. Nicht immer alleine. Wenn aber die Angst nur im Raum wabert und nicht greifbar ist, im Nebel verschwindet und an unerwarteter Stelle wieder auftaucht – ja sogar jeden Morgen zuverlässig mit im Bett liegt, dann ist es schwer sie zu greifen. Wenn ich denn auch Angst vor der Angst habe, weil sie mich einschüchtert, dann ist‘s fast leichter, die Decke wieder über den Kopf zu ziehen, als aufzustehen.
Dass ich jedoch jeden Morgen dennoch aufstehe und meinen Tag meistere, das habe ich meinem Mut zu verdanken und darüber bin ich sehr froh!

∙∙∙∙∙

Glück
Nichts mehr, was dich treibt
Nichts mehr, was dich hält
Den Hügel hinauf
Und so lange nach innen singen
Bis die Stimme dich aufhebt
Und mitnimmt.
 

Veröffentlicht von piri

In Momenten, in denen ich an mir und meiner Arbeit zweifle und meine, nichts Gutes auf die Reihe zu bekommen, denke ich daran, mir kurz das, was ich schon geschafft habe, anzuschauen. Dann geht's wieder. | ✨ Likes✨ sind okay, Kommentare sind herzlicher willkommen.

6 Gedanken zu „noch fünf Minuten“

  1. Trude sagt:

    Und da kannst du auch stolz drauf sein!
    Der wahre Mut ist es, mit seinen Ängsten zu leben!
    Ich bewundere es, wie du euer Leben meisterst!

    :bye: B-)

    1. piri sagt:

      Wozu Bewunderung? Nee, das ist ein Sockel. Es gibt keinen Mut ohne Angst!

  2. Peter Bachstein sagt:

    Beruflich (ob als Musiker oder Journalist) hatte ich so gut wie keine Schwellenängste. Privat jedoch jede Menge davon. Bisweilen finden die Leute das komisch. Okay, sag ich immer, dann bin ich eben komisch.

    1. piri sagt:

      Solange die Leute das nur komisch finden und weiterhin mit dir zu tun haben wollen, ist das okay! Mich hindert die Angst mit Menschen in Kontakt zu kommen und das grenzt aus – ich grenze mich damit selber aus und habe keine Ahnung, wie ich aus der Misere raus kommen kann.

  3. Gerel sagt:

    Gut ausgesuchtes Gedicht, danke!

  4. Frau Frogg sagt:

    Früher litt ich auch unter diesen unbestimmten Ängsten am Morgen. Auch Gefühlen des Nichtgenügens, des Allesfalschgemachthabens (deshalb habe ich auf die Frage, worauf ich stolz bin, keine Antwort gefunden). Heute nehme ich dieses Gefühl nicht mehr an. Ich stehe einfach auf und fange an zu schreiben. Aber ist schön, wenn Du es kannst.

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