Allgemein, Gedanken

nachts um drei – Kurzfassung

Ich träume vom Opernball und plötzlich ertönt eine Glocke. Schade oder zum Glück – ich kann nämlich nicht tanzen und ein richtig schönes Abendkleid habe ich auch nicht. Umdrehen, auf die andere Seite und weiterschlafen. Da klingelt es wieder! Diesmal erkenne ich unsere HaustürKlingel. Dingdong, dingdong. Wer ist das? Wer stört mich mitten in der Nacht? Draußen ist Licht. Zwei junge Frauen stehen vor der Tür. Ich öffne diese. Die Mädels, vermutlich Abiturientinnen, erzählen mir. „Wir haben uns verlaufen, können wir Ihr Telefon benutzen um ein Taxi zu bestellen?“ „Ja, gerne.“ Ich mache die Tür wieder zu und hole mein Telefon. „Was ist denn mit Ihren Handys?“ „Akku leer.“ „Bei beiden?“

Sie sind durchgefroren. Ich bin vorsichtig. Suche die Telefonnummer eines Taxiunternehmers heraus und gebe diese raus. Eine Bandansage! Kein Taxi frei und das um drei Uhr nachts! Die Mädels frieren. „Wo wollt ihr denn hin?“ „Ins Nachbardorf. Wir sind schon seit 1:00Uhr unterwegs, die Weinberge sehen alle gleich aus und nachts sowieso. Wir haben total die Richtung verloren, die Füße tun weh und müde sind wir auch.“ Sie tun mir leid! „Wartet mal, ich zieh mir etwas über und bring euch heim!“ Ich mache noch mal die Tür zu, lasse sie draußen stehen, zieh mir eine Hose an und eine Jacke, schnappe mir den Autoschlüssel und bringe die jungen Frauen ins Nachbardorf.

Sie sind durchgefroren. Aber als ich sie aussteigen ließ, habe ich zwei glückliche, erleichterte Frauen gesehen. Mir war plötzlich ganz warm.  

… und ich war froh, nicht auf dem Opernball tanzen zu müssen!

Veröffentlicht von piri

✨ In Momenten, in denen ich an mir und meiner Arbeit zweifle und meine, nichts Gutes auf die Reihe zu bekommen, denke ich manchmal daran, mir kurz das, was ich schon geschafft habe, anzuschauen. Dann geht's wieder. ✨

7 Gedanken zu „nachts um drei – Kurzfassung“

  1. wolfgang sagt:

    Das war eine edle Samaritertat.

  2. Nell sagt:

    Das war echt lieb von Dir! Ich wäre auch erst misstrauisch gewesen. Aber war ja dann alles gut!

  3. Trude sagt:

    Das hast du ganz toll gemacht!
    :bye:

  4. Gerel sagt:

    Prima gemacht! Gratuliere!

  5. Margrit sagt:

    Perfekt gelungene Balance von Vorsicht, Misstrauen und Hilfsbereitschaft. Und alles mitten in der Nacht sozusagen vom Opernball aus.
    Chapeau.

  6. Rosa sagt:

    Das war nicht nur menschlich im besten Sinne des Wortes, sondern auch sehr mutig. Mitten in der Nacht … zwei Fremde … praktisch auf dich allein gestellt … ich weiß nicht, wie ich reagiert hätte,.

  7. piri sagt:

    Danke an @lle – mutig bin ich immer, aber die Mädels waren das auch!

Kommentare sind geschlossen.