Mittwochnachmittag

Habe grad bitterlich geweint, als ich das Kiewer Sinfonieorchester auf dem Majdan in den Nachrichten spielen sah. Es hat mich überwältigt. 

Momentan habe ich eh am Wasser gebaut. Ein bisschen sorgen mich meine finanziellen Verhältnisse. Es ist nicht, dass wir zu wenig Geld haben. Wir schaffen das. Aber … , nee, das geht niemanden was an.

Zum neuen Proberaum müssen wir viel früher los – einmal durch die ganze Stadt. Zum Bahnhof in die nahe Autostadt mit den vier Ringen. Dort muss ich eineinhalb Stunden vertrödeln – im Sommer ist das hoffentlich einfacher.

Diese Angst, die Kriegsangst macht was mit mir, das ich nicht will. Bin eh ein angstbeladender Mensch, klettere Felsen hoch und steige auf Kirchtürme, balanciere auf Mauern – aber kaum kommt etwas, was ich nicht beeinflussen kann, dann ist die Angst gegenwärtig und ich bekomme Panik hoch drei.

Die Sonne scheint. Schöner Vorfrühling. Gar nicht einmal so kalt und morgen kommen Freunde zum spielen bei uns vorbei.

Kategorien: Behinderung, Kuddelmuddel

12 Kommentare

  1. Ich fand das Konzert auch sehr berührend. Diese Menschen sind so mutig und positiv. Deine Angst kann ich gut nachvollziehen. Mir geht’s auch so. Hoffentlich ist das bald vorbei.
    Liebe Grüße
    Reni

  2. Corona war schon schlimm, aber da hatte ich vieles zum Dagegensteuern. Der Krieg raubt mir nicht nur die Worte, sondern auch Energie. Und das ist nicht gut.
    Das Konzert finde ich toll und mutig. Ich weiß, was Musik bewirken kann.

  3. Für mich ist diese Angst existentiell. Dabei denke ich nicht, dass die Kampfhandlungen hier stattfinden werden. Ich kann es nicht greifen. Bei Corona hatte ich nie – auch am Anfang nicht – diese Panik!

  4. Auch ich habe Angst, schon immer hatte ich Angstprobleme.
    Schon 1962, als mir ein Bauer auf dem Feld sagte: Die Russen kommen! hatte ich als kleiner Knirps 10 Tage Angst.

    • Angst ist etwas irreales. Warum habe ich keine Angst auf der hohen Mauer oder beim Holzschnitzen – da kann ich mich sehr verletzen! Vielleicht fehlt mir das Quäntchen Urvertrauen.

  5. das sah und hörte ich auch und die tränen liefen. mutig, trotzig, widerständig.
    manchmal denke ich: riesengroße verstärker aufstellen an den stadtmauern
    und wilde wilde gesänge und laute laute schöne musik
    abspielen und die angreifer umpusten – aber es würde wohl nix nützen. es ist
    halt „I have a dream“.

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