mein Sonntagmorgen

Er beginnt heute ohne Bauchweh. Ohne, dass etwas grummelt. In den Juniorenzimmern ist es still, ich höre Kakadu – noch im Bett. Kleckere mit dem Kaffee und wische die kleine Pfütze einfach weg. Die Vögel haben ihr Morgenkonzert langsam beendet und ich mag nicht aufstehen. Zum Anziehen liegt da immer noch die olle Jeans von gestern, doch ich will wenigstens eine schicke Bluse anhaben.

Der Kerle pennt, ich scheuche ihn kurz hoch und bestücke die Magensonde. Fertig. Keine zwei Sekunden liegt er wieder in Morpheus Armen – es sei ihm gegönnt, wir können eh nirgendwohin. Mein Töchting schläft. Wie man so schlafen kann, ist mir immer noch ein Rätsel. Der linke Arm nach oben gestreckt, der rechte unterm Po, das eine Bein fast lang und das andere bis unters Knie hochgezogen. Just im Moment wird sie wach, ich höre sie murmeln, leise singen. Ein Lied, dessen Text ich nicht kann, weil ich die Sprache nicht kenne. Mein Mädchen bekommt einen Kakao. Ich hoffe inständig – sie trinkt ihn auch.

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Maimorgen

So mag sich wieder blinde Nacht
zum reinsten Morgen klären,
sich Lebensglück aus Lebensmacht
in neuem Glanz gebären.

Der Nebel flieht, als ob er Ried
und Wald auf ewig flöhe,
und meine Seele ist das Lied
der Lerchen in der Höhe.

Christian Morgenstern

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Kategorien: Behinderung, Junioren

2 Kommentare

  1. ich lese erst heute nach, wünsche dir nachträglich alles gute zum muttertag,
    heldin und engel deiner kinder!

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