Kuddelmuddel

Luxusproblem

Was habe ich für ein Luxusproblem, im Gegensatz zu den Menschen auf der Insel Lesbos aus dem Flüchtlingslager Moria? Ich schäme mich – haben diese Menschen dort doch ganz andere Schwierigkeiten, die lebensbedrohend sind. Sie kämpfen um das tägliche Essen und Trinken, haben kein Dach über dem Kopf und wissen nicht wohin! Uns geht’s gut. Wir haben eine Wohnung, genug zum Leben – in jeder Hinsicht – materiell zumindest. Was soll ich da klagen über mangelnde Helfer? By the way müsste ich meine Sprache gendern, denn es sind ja meistens Frauen. Und dennoch sitze ich hier mit wackligen Knien und schlechtem Gewissen den Junioren gegenüber. Wütend gar, weil ich mich tatsächlich einmal zur Wehr gesetzt und das bitter bezahlt habe. 

Hätte ich man bloß die Klappe gehalten! Ob das besser gewesen wäre? Sonja hatte letztes das Wort Zwickmühle – man kann nur verlieren – ich stecke in einer.

Veröffentlicht von piri

In Momenten, in denen ich an mir und meiner Arbeit zweifle und meine, nichts Gutes auf die Reihe zu bekommen, denke ich daran, mir kurz das, was ich schon geschafft habe, anzuschauen. Dann geht's wieder. ☀️ ❤️ Viel lieber als Likes, sind mir Kommentare herzlich willkommen.

7 Gedanken zu „Luxusproblem“

  1. Sonja sagt:

    Bitte, bitte mit dem Selbstbashing aufhören…

    1. piri ulbrich sagt:

      ach ja!

  2. Verwandlerin sagt:

    Dazu eine kleine nicht-politisch-korrekte Anekdote: Mein Exmann regte sich immer darüber auf, dass die Kinder und ich nicht wie er die Jogurtbecher wie geleckt auslöffelten und in Afrika die Kinder hungerten.
    Worauf ich dann meinte: „Dann schick doch den Scheißjogurtbecher nach Afrika!“

    1. piri ulbrich sagt:

      grinS

  3. Stephanie Jaeckel sagt:

    Luxus ist mehr und mehr auch ein Problem. Man zerstört damit die Welt und wohler fühlt man sich auch nicht. – Wie wohl für die meisten Menschen gilt auch für uns: Wir suchen uns unsere Probleme nicht aus. Insofern sind wir nicht „schuld“ – schämen müssen wir uns auch nicht. Halt auf dem Teppich bleiben, und das Beste draus machen. Ich drücke Dir gerade fest die Daumen.

    1. piri ulbrich sagt:

      So habe ich Luxus nicht gemeint. Es ist aber ein weiterer Aspekt und ein Gedankenanstoß für mich. Ich versuche mit den Ressourcen zu haushalten und nichts Überflüssiges zu besitzen. Materiell leben wir relativ bescheiden.

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