Vorweg – lohnen tut sich Stolz nicht! Schaden eher! Und jetzt bin ich völlig durcheinander ob des Gedanken. Muss sich Stolz lohnen? Was ist Stolz überhaupt? Auf was kann ich stolz sein? Sind andere dann auch auf so etwas stolz?
Meine Güte – als ich die Überschrift setzte, dachte ich; das ist doch ganz einfach! Pustekuchen, und jetzt sitze ich hier, breche den Beitrag ab, bin darauf gar nicht stolz und habe für den Tag ein Gedankenkarussell in Gang gesetzt, das mich von anderen Karussellen fern hält. Ist das jetzt gut?
⬛ sagt:
Vielleicht ist, mit Stolz zu hadern oder in die Diskussion zu gehen, eine Art Versöhnung. Mit ihm und mit sich selbst, auf etwas stolz sein zu dürfen im Sinne von: ich hab etwas geschafft, das für mich bedeutete, ein bisschen stärker zu werden.
Mein spontaner Gedanke, weil es mir mit dem Begriff ähnlich zu gehen scheint wie dir. Liebe Grüße
mona lisa sagt:
Ist die Frage, ob es gut ist oder nicht, wie andere etwas beurteilen, für dich sinnhaft? Oder reicht es – ganz ohne Wertung – festzustellen, was gerade ist?
Herzliche Grüße
piri sagt:
Nö, sinnhaft nicht. Aber muss man sich immer sinnhafte Fragen stellen? Gehts nicht auch, einfach nur denGeist bewegen? Denn, wenn ich mir nur Fragen stellen würde, die sinnvoll (obwohl das ist ja ein anderes Wort und in der Bedeutung auch anders) sind, dann hätte ich kaum Fragen ohne Antworten?
andrea sagt:
Ich denke beim „Stolz“ zuerst an einen starren Halm, der beim kleinsten Windstoß bricht, weil er nicht biegsam ist. Dann fällt mir aber das Rückgrat ein, das eine stolze, aufrechte Haltung bringt – und das finde ich wiederum gut. – Ob es um die Beweglichkeit, die Möglichkeit der Anpassung geht – ohne zu „situationselastisch“ zu werden? … Ein weites, aber interessanten und sicher lohnenswertes Feld, das man beackern kann. :)
Liebe Grüße, Andrea
Amélie sagt:
Stolz hat eine gute Seite und eine schlechte. Die gute Seite zeigt Selbstbewusstsein und die Freude über ein erreichtes Ziel, ein anderer Mensch, der dein Herz mit Stolz erfüllt. Die schlechte Seite ist, wenn Stolz eine Grundhaltung ist, die sich anderen gegenüber verschließt, erhöht und die sich herab lassend und gering schätzend verhält. Deine Frage finde sinnhaft, allein, weil es eine Frage ist.
Liebe Grüße von Amélie
schachtldaifal sagt:
Uff, meine Gedankenmaschine hast du jetzt auch angeworfen. Und die Kommentare hierzu sind weiterer Treibstoff hierfür. Interessanterweise habe ich bei diesem Wort sofort negative Vibes.
momfilou.wordpress.com sagt:
Ich sehe das wie Amelie.
Als erstes kam mir ein Buchtitel in den Sinn: „Stolz und Vorurteil“, obwohl eine alte Geschichte, ich las es schon 2X und gern. Da kommt der Stolz allerdings nicht gut weg!
piri sagt:
Danke für eure Kommentare! Ich erzähle eine kurze Geschichte von heute:
Die Wunschtochter – ich erzähle viel zu wenig von ihr, aber wir haben auch nur sporadisch Kontakt, dann ist er aber gut und immer ehrlich – also die Wunschtochter ist mit ihrem jüngsten Sohn heute zu uns gekommen – wir waren im Tierpark. Es war ein rundum gelungener Ausflug, alle hatten Spaß, sogar Carsten hat nur ganz ganz wenig gemotzt: „Ich kann nicht mehr sitzen!“
Aber jetzt zum Thema Stolz: F. nimmt meine Hände in seine und hält sie fest. Er ist auch ein bisschen behindert. Er guckt auf seine Schuhe, bemerkt den Dreckklumpen und versucht diesen abzustreifen, es gelingt ihm nicht. Dann schaut er kurz auf, dreht den Kopf zur Seite, guckt von unten nach oben und druckst rum: „Du Petra, du bist doch meine Oma (bin ich ja leider nicht), darf ich dann auch Oma zu dir sagen?“ Jetzt kommt Stolz ins Spiel! Ich bin rosarot geworden und hab‘ mich riesig gefreut! Oder ist das etwa nicht die Bedeutung stolz zu sein?
monsieurquirit sagt:
Ich bin stolz auf meine Kinder. Für mich würde ich diesen Ausdruck nicht verwenden. Wenn etwas gelingt, ist es schön, das reicht mir.
Margrit sagt:
Wenn einem einer das „Oma“ anbietet, wie sollte frau darauf nicht stolz sein?! Ich wäre es jedenfalls sehr.
Da gibt es also offenbar nicht nur eine Wunschtochter, sondern auch eine Wunschoma. Schön klingt das.
Trude sagt:
Stolz lohnt sich für mich dann, wenn er mir das Selbstvertrauen gibt, meine Dinge anzugehen.