Behinderung

in der Stadt

Wann war ich eigentlich das letzte Mal in der Stadt? Schon sehr lange her – und ich vermisse es sogar ein ganz klein wenig. Aber so leer, wie die Städte gerade sind, so öde, wie das Bummelangebot ohne Cafés und inhabergeführte Läden ist, so wenig reizt es mich, mir den Allerwertesten abzufrieren. Es macht keinen Spaß.

Die Junioren möchten so gerne wieder in die Stadt. Ins Spielwarengeschäft. Ihr Geburtstagsgeld ausgeben und neue Klamotten kaufen. Aber es gibt in der nahen Großstadt nur Handelsketten, nichts Individuelles und schon gar nichts für kleinwüchsige Menschen mit kognitiven Einschränkungen. Da wäre es schön, nahe einer wirklich großen Stadt zu wohnen. Aber jetzt, zu Coronazeiten (und wahrscheinlich später auch – nach Corona, wann immer das auch ist) ist überall tote Hose. Unser geflügeltes Wort: „Wenn Corona vorbei ist, dann…“, hängt mir mittlerweile zum Hals heraus. Der Kerle will schwimmen gehen, ins Kino und Theater, auch mal ins Museum. Das Töchting will Eis essen und Mousse au Chocolat, oder auch nur Pizza! Wir wollen unter Leute und nicht nur frierend zum kleinen See – wir wollen mal wieder in die Stadt. Im Fernseher läuft Bibi Blocksberg; hex, hex!

Veröffentlicht von piri

✨ In Momenten, in denen ich an mir und meiner Arbeit zweifle und meine, nichts Gutes auf die Reihe zu bekommen, denke ich manchmal daran, mir kurz das, was ich schon geschafft habe, anzuschauen. Dann geht's wieder. ✨ Hier gibt es die Möglichkeit etwas in den, wenn auch nur virtuellen Hut zu werfen. Herzlichen Dank!

9 Gedanken zu „in der Stadt“

  1. Verwandlerin sagt:

    Hallo Piri, ich wollte gerade deinen Kommentar zu Leonard Cohen liken und plötzlich wurde er rot und war ohne jede Vorwarnung gelöscht.
    Bitte sende ihn doch nochmal, wollte dir noch was darunter schreiben …

    1. piri ulbrich sagt:

      Sooooo wichtig ist das nicht! Ist mir auch schon passiert, dass Kommentare sich in Luft aufgelöst haben.

  2. dergl sagt:

    Das kommt mir sehr bekannt vor, ich bin zwar virtuell mindestens einmal pro Woche in Düsseldorf (eine Spielegruppe online), aber es ist nicht dasselbe. Ich vermisse den Carlsmarkt, das war bei allem Trubel da mein Ruhepol. Und ich wäre sehr traurig sollte die Pandemie dem Bücher Ober das Genick gebrochen haben (kleiner Buchladen mit Remittenden aus dem Nicht-Standard-Sortiment, ich bin da in all den Jahren einmal rein ohne mit etwas wieder herauszukommen). Mir fehlen die auchSchallplatten-Läden in den Ruhrgebietsstädten. Aber es geht eben nicht und das wird wohl auch noch das ganze Jahr so bleiben. Hier öffnen am 08.02. erst die Impfzentren für die über 80-jährigen und dann kann ich mir ausrechnen, wann ich vielleicht mal dran bin.

    Falls Carsten sich eventuell für Kohle und Museen begeistern kann (eher technisch, Wiebke langweilt das vielleicht), mag er vielleicht virtuell zu Zeche Zollverein in Essen? Die haben einen Ausstellungsrundgang digitalisiert (wäre auch ohne Pandemie gut, das Gebäude ist nicht wirklich barrierefrei, ich weiß nicht, ob es da überhaupt eine Chance für Rollstuhlnutzende gibt, mir wurde damals der Aufzug angeboten, weil es elend viel Treppen gibt, da mussze aber immer ein Mitarbeiter mit). Dummerweise haben die nichts Erklärendes in Einfacher Sprache und ich weiß auch nicht ob es eine Tonspur gibt. Ist nicht dasselbe wie drin sein oder überhaupt weg sein, aber vielleicht ein bisschen gegen Langeweile: https://zeitalterderkohle.de/

    1. piri ulbrich sagt:

      Hab den Link mal Carsten gezeigt: „Nee Mama, da will ich in echt hin und nicht nur auf dem Tablet!“ Und impfen? Impfen steht in den Sternen!

      1. dergl sagt:

        Das Gelände von außen ist weitläufig und ebenerdig, also zumindest von außen viel zu gucken gäbe es. Die eine oder andere Sache, die nicht zur Originalzechne gehört und erst später gebaut wurde wird auch barrierefrei sein, aber bei diesen Hallen, Kokerei und alles, könnte es schwierig sein. Vielleicht gibt es Wege in diese Gebäude, die ich nicht kenne, aber selbst wenn ihr nicht reinkämet, von außen ist da viel zu gucken und man kann auch irgendwo Audioguides ausleihen. Oder konnte, wer weiß ob man das Post-Pandemie noch kann. Schließen können die das immerhin nicht, ist Weltkulturerbe der UNESCO.

  3. freiedenkerin sagt:

    Ich bin ganz sicher alles andere als eine „Shopping Queen“. Aber in der Stadt an den vielen geschlossenen Läden und Kaufhäusern entlang schlendern macht mir eigentlich auch keinen Spaß…
    Liebe Grüße!

    1. piri ulbrich sagt:

      Besonders nicht, wenn’s noch dazu grau in grau ist!

  4. christine b sagt:

    oh ja, das was carsten und wiebke sich heiß ersehnen, auf das warten und freuen wir uns auch schon, auch wir sitzen im kleinen dörfchen und bestellen unsere dinge, die wir dringend brauchen über internet.
    diese „tote hose“ im fremdenverkehrsort, der normal mehr touristen als einwohner hat, ist es nur schwer auszuhalteen, dass es so öde ist und alles an guten und netten restaurants, cafes, hütten, therme, hotels, pensionen geschlossen ist.
    aber wir halten schon durch.

    für euch wäre es so wichtig, dass es nicht mehr zu lange dauert, bis ihr geimpft wieder schwimmen, eis essen, stadtbummel und museumsbesuche machen könnt.
    die sehnsucht nach abwechslung und sozialen kontakten ist schon groß.

    1. piri ulbrich sagt:

      Impfung? Das wird noch dauern. In Österreich seid ihr da weiter.

Kommentare sind geschlossen.