Behinderung, Gedanken

ein Bild machen

Mensch Ärgere Dich Nicht
Mensch Ärgere Dich Nicht

Wie soll ich ein Bild vermitteln, ohne meine Junioren zu fotografieren? Ihr werdet ein Bild im Kopf haben. Aber ist es das, was ich weitergeben will? Hier, im Blog, kann ich nur Fragmente aufzeigen. Diese Puzzleteile ergeben noch lange kein Ganzes, weil ich auch bewusst Dinge weglasse. 

Dass mein Töchting zickig ist, ist nur ein Teil. Dass der Kerle ein Charmeur ist, auch nur einer. Dass ich Angst habe, zwar momentan ein großer Teil von mir, aber noch lange nicht alles. Ich glaube, dass wir alle für andere – für jeden anderen – eine andere Person sind, weil auch das Gegenüber nur das sehen kann, was es sehen will. 

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Mouches volantes, ein so schöner Name für bescheuerte Augenflecken, die mich plagen. Hofft mit mir, dass meine Augenärztin einen Plan hat. Nachtrag um zwanzig nach zehn: Hat sie nicht! Muss ich mit leben, sagt sie.

Veröffentlicht von piri

In Momenten, in denen ich an mir und meiner Arbeit zweifle und meine, nichts Gutes auf die Reihe zu bekommen, denke ich daran, mir kurz das, was ich schon geschafft habe, anzuschauen. Dann geht's wieder. | Viel lieber als Likes, sind mir Kommentare herzlich willkommen.

10 Gedanken zu „ein Bild machen“

  1. andrea sagt:

    Ich stimme deiner Schlussfolgerung zu 100% zu. Das Bild, das man von anderen hat, ist wohl immer eine Mischung aus dem, das der andere anschauen lässt (in deinem Fall hier: das sich erlesen lässt) und aus dem, das man sehen will (resp. kann).
    Ich finde das Foto, gerade auch zu diesem Posting, ganz toll. Und wie nun eh schon öfter gesagt: ich mag deine Art zu erzählen / beschreiben sehr. Dieses Karge, Ungeschminkte, Alltägliche manchmal bissl wie herausgebrochen aus einem Ganzen, das man nur erahnen kann. Das hat (s)eine ganz eigene (Art von) Poesie.
    Liebe Grüße, Andrea

    1. piri sagt:

      Danke für das Kompliment über mein Schreiben. Gerade von dir adelt es mich sehr.

  2. Nadine sagt:

    „Ich glaube, dass wir alle für andere – für jeden anderen – eine andere Person sind, weil auch das Gegenüber nur das sehen kann, was es sehen will.“

    Mit diesem Satz fasst Du das Menschsein meiner Meinung nach perfekt in einem Satz zusammen. Ich habe mich oft gefragt, wer ich für andere bin und wie sie mich sehen… ob irgend etwas von dem, was ich bei mir sehe und erlebe, auch in ihrem Bild von mir vorhanden ist. Was für eine Person bin ich in deren Augen ? Und wie sähe ich aus, würde ich mich geben und wirken, wie würde ich mich fühlen, fasste man alle Wahrnehmungen über mich zusammen zu einem Menschen ? Es würde wohl nicht gehen, wäre zu zersplittert, zu inkongruent, zu ambivalent, zu unterschiedlich, zu—unvorstellbar, vielleicht auch nur * grübel *

    Irgendwie schon ein Bisschen wahnsinnig. Aber so ist das nun einmal mit dem Menschsein ¯\_(ツ)_/¯

    Ich mag Deine Art, zu erzählen, auch gerne.

  3. piri sagt:

    Dankeschön, weißt du Nadine, es tut so gut Bestätigung zu bekommen. Es tut auch gut zu hören, dass meine Erzählart gemocht wird. Denn, nicht alle, eigentlich sehr wenige mögen das. Und dass ich dich zum grübeln gebracht habe, das freut mich sogar!

    1. Nadine sagt:

      Dankeschön, liebe Piri, auch Deine Rückmeldung freut mich und: sie tut mir gut :)

  4. Barbara Stuker sagt:

    Immer wieder von Neuem gut und schön zu lesen, deine bildhafte und farbige Sprache. Danke Piri.

    1. piri sagt:

      Danke! Ich empfinde meine Sprache gar nicht so bildhaft. Für mich ist das normal!

  5. Gerel sagt:

    Deine Sprache ist topp, klar doch.
    Anders mit den Augenflecken. Ja, ich habe auch im rechten Auge einen sogenannten Flush, die damalige Augenärztin meinte, dass das Gehirn das von allein ausschalten würde. Diese Unwissende kannte mein Gehirn doch nicht: Manchmal, wenn ich nicht dran denke, jage ich kleine Fliegen! Bis mir wieder einfällt: Oh, je, das ist dieser Flush!!!

    1. piri sagt:

      Als Flush kenne ich das nicht, wieder was gelernt! Auch dir danke ich für das topp!

  6. C Stern sagt:

    Ich lese oft noch am späten Abend bei Dir, weil ich sehen möchte, was Dich beschäftigt, wie es den Junioren geht, was Ihr wie erlebt.
    Es sind Fragmente aus Eurem Leben und ja, natürlich entstehen auch Bilder. Es sind Farben und Stimmungen, die zusammen fließen und Bilder entstehen lassen.
    Aber ich weiß immer, dass ich Dich nicht weiß: Denn ich bin nicht DU, daher weiß ich Dich nicht. Und ich gehe auch nicht in Deinen Schuhen. Aber ich spüre, dass Schuhe einen Menschen manchmal ganz schön arg drücken können … Und dann ist es wichtig, dass man den Füßen Ruhe verschaffen kann. An einem Ort, an dem man sich sicher fühlt.
    Und diesen Ort, liebe Petra, den wünsche ich Dir – immer wieder aufs Neue!
    Liebe Grüße, C Stern

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