Gedicht

(durch)sichtig?

Du bist durchsichtig.
Warum bist du durchsichtig?
Oder bin ich durchsichtig?

Das Leben ist anstrengend,
manchmal schmerzhaft,
manchmal wunderschön,
genau wie wir Menschen auch.  

Wo wollen wir eigentlich hin?
Und wie kommen wir dahin?
Wer macht uns sichtbar, wenn nicht wir selbst?
Wer zündet die Mondlampe an?

Wer, wenn nicht wir, ist wunderschön,
zart, stark, voller Sehnsucht,
wütend und enttäuscht
und manchmal ratlos auf der Suche?

© petra ulbrich

Veröffentlicht von piri

Ich bin ganz schön viel und ganz schön wenig, ich bin Mutter, Hausfrau und Dichterin in allen Lebenslagen. Im Autismus-Spektrum bin ich obendrein. In Momenten, in denen ich an mir und meiner Arbeit zweifle und meine, nichts Gutes auf die Reihe zu bekommen, denke ich manchmal daran, mir kurz das, was ich schon geschafft habe, anzuschauen. Dann geht's wieder. ❤️ | ✨ Kommentare sind herzlich willkommen.

4 Gedanken zu „(durch)sichtig?“

  1. Martin sagt:

    Du beschreibst uns Menschen treffend, liebe Petra. Ich erkenne mich wieder.

  2. Sonja sagt:

    Die schönste Zeile für mich:
    „Wer zündet die Mondlampe an?“

  3. Margrit sagt:

    Für mich: „Wer, wenn nicht wir, ist wunderschön.“
    Ganz tolles Gedicht, finde ich.

  4. Trude sagt:

    Ich stelle immer wieder fest, wenn ich gesehen werden möchte, dann muß ich mich auch zeigen.

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