3 Kisten Glas weggeschafft. Alte Marmeladengläser etc. pp. Vier Säcke Textilien aussortiert und teilweise zum Container oder zum Sozialkaufhaus gebracht – auch davon merke ich nichts. Die Schränke sind voll, zwar nicht mehr gestopft, aber immer noch habe ich keine freien Fächer. Marie Kondo kann mich mal besuchen, dann werde ich ihr zu jedem Stück Geschichten erzählen…
Trotzdem will ich weiter entrümpeln und peu à peu Abschied nehmen!
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Manche Dinge haben wir nicht, deswegen dürft ihr uns gerne etwas in den omminösen Hut werfen! Wiebke möchte sich ein Paar Schuhe kaufen und diese kosten mehr, als ein Paar normale, denn sie hat besondere Füße.
Still ist es. Noch nicht einmal Musik klingt. Vielleicht in mir. In Dur-Akkord. Moll ist genug da draußen. Ich muss dem entgegentreten. Ich muss wirklich müssen, denn wenn ich es nicht tue, versinke ich im Morast der Mutlosigkeit.
Was kann ich hören dagegen? Möglicherweise gerade Wiebkes Musik. Sie hört fröhliche Kinderlieder, Herbstlieder und dann wieder Kirche, um plötzlich mit Helene Fischer oder den Toten Hosen mitzuschmettern. Dann lacht sie, mein wunderbares Töchting.
Carsten hört im Moment keine Musik. Er macht mir sowieso Sorgen. Obwohl er fröhlich ist. Obwohl er Charmeur ist. Obwohl er Sprachwitz hat und wenn er zu Wort kommt, die Menschen verblüfft. Nur dauert alles soviel länger – je weniger er wird.
Draußen senkt sich der Nebel. Ich kann den blauen Himmel schon ahnen. Noch regt sich in den Juniorenzimmern nichts. Es ist still am Samstagmorgen!
Es gibt Tage, da schminke ich mich nicht – aber an lilahaarfarbenen Tagen muss es sein. Da ist, auch wenn die Seele grau ist, der Lippenstift koschenillerot! Meine grünbraunen Augen leuchten mit schwarzer Wimperntusche und der Teint bekommt ein bisschen getönte Tagescreme. Wenn ich in den Spiegel gucke, geht‘s mir gleich „a little bit“ besser.
An solchen Tagen küsst mich Wiebke schon, wenn ich sie aufs Klo trage und Carsten knutscht mich mit seinem kratzigen Bart, den er nicht rasiert haben möchte, weil er ja eine Hamelenser Ratte ist und die sich ja bekanntlich auch nie niemals nicht rasieren lassen – schon gar nicht von den Mamas!
An solchen Tagen ist mein Bauchweh klein, der Nebel zwar sehr tief und das Laub raschelt unter den Rollirädern. Ich denke daran, nun doch so langsam Socken anziehen zu müssen. Gestern habe ich noch riechen können – hätte ich gestern ein Parfüm gekauft! Ein anderes, jetzt wird es wahrscheinlich wieder Chanel N°5 – da weiß ich, was ich habe.
An Tagen, wie diesen, erschüttert mich nichts. Oder? Vielleicht doch? Die schrecklichen Viecher, die grausamen Insekten, diese ekligen Krabbeltierchen – liebe Spinnen kommt und fresst das Ungeziefer! Ich hasse diese Tierchen! Ich weiß, es gibt zu wenige. Vögel brauchen sie als Futter. Aber ich habe gar keine Vögel im Haus und draußen dürfen sie gerne sein, nur bitte, bitte, bitte nicht in meiner Wohnung…
Es gibt Tage, da darf ich ich sein – ich bin`s heute!
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