Kuddelmuddel

Dankeschön

Liebe S., weißt du wofür ich das Geld ausgegeben habe? Ganz allein für mich. Ich lasse mir die Haare wachsen und beim Friseur hatte ich mir Strähnchen aufschwatzen lassen. Irgendwie altersblond. Nicht wirklich grau, damit wäre ich gut klar gekommen, nee, ein Mischmaschomahellblond. Heute Morgen bin ich in den Drogeriemarkt meines Vertrauens und ich habe mir „Metallicgrau“ gekauft und noch anderen Schnickschnack für die Haare. Jetzt bin ich endlich wieder in meinem Farbspektrum und fühl mich wohl.

Dankeschön!

Bücher, Gedanken, Junioren, Kuddelmuddel

so langsam

So langsam habe ich selten gelesen – und nichts nebenbei, als meine Tagesgeschichte von Monika Helfer. Altern, von Elke Heidenreich, schlaucht! Ich habe es geschenkt bekommen.  (Mein Dank geht in die Schweiz.) Wenn ich nicht schon vom Leben gestresst wäre, dann wäre ich es jetzt. Momentan lese ich nur nachts. Tagsüber passiert das, was man Leben nennt. Gutes, wunderschönes, normales, aufregendes, nerviges und vielseitiges Leben. Mit vollgepinkelten Betten, Teppichen, auf die gespuckt wurden und eiskalten Beinen (nicht meine) – dick obendrein und geschwollen. Leben mit lautem Lachen und durchkitzeln, bis Tränen kommen und die Stimmung umschlägt. Lesen ist nicht drin, wenn der Lesestoff viel zu nah an einem dran ist und wenn man auf jeder zweiten Seite etwas unterstreichen möchte.

Meine eigenen geliebten Bücher sehen oft nicht schön aus. Voller Eselsohren und Unterstreichungen. Gerade die Bücher, die mich am meisten berühren, sehen am schlimmsten aus. Ich lebe mit ihnen. Durch sie, und das Alternbuch muss überall mit hin. Ob ich dann darin lese, ist nicht gesagt – aber dabeihaben möchte ich es. So habe ich es auch einmal mit einem Buch von Samuel Koch gemacht. Es war zum Schluss völlig zerfleddert und dann konnte es weg.

Bücher, die nach meinem auslesen noch immer wie neu aussehen, gibt es auch. Ich achte sie und wenn sie scheinbar unberührt daherkommen, dann habe ich sie in Watte gepackt gelesen. Es wird wieder Zeit, dass ich für mich Zuckerwattelesestunden habe – für die Junioren gibt es diese jeden Tag. Sie genießen diese sehr…

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die alten Barden singen

Den ganzen Tag höre ich sie schon – Hannes, Konstantin und Reinhard! Aber auch Kronos Quartet und Apocalyptica. Ja eigentlich bin ich dazu übergegangen Heavy Metal zu hören… Es muss laut sein.

Die Welt spielt verrückt – die politische Welt sowieso. Wo ist eigentlich die Humanität geblieben? Wo die Solidarität miteinander?

Der Reha-Techniker wird Wiebkes Rollstuhl komplett auseinandernehmen und wieder zusammensetzen. Sie bekommt eine neue Sitzschale für ca. viertausend €uro. Des Kerles Rollstuhl wird ebenfalls überholt und ich weiß jetzt schon, dass ich ich mit der Krankenkasse deswegen telefonieren muss.

Carsten atmet schwer. Der Lungenarzt zuckt nur mit den Schultern. Des Kerles Anatomie ist so verquer – man müsste den kleinen Mann komplett umbauen! Manchmal verzweifle ich an unserer Medizin: Warum kann ihm niemand helfen?

Inzwischen sind wir dazu übergegangen Rio Reiser zu hören – das mögen die Junioren auch und so schnulzen wir gemeinsam.