Kuddelmuddel

Musik am Sonntagmorgen


Lady d’Arbanville von Cat Stevens – ich liebe dieses Lied, dabei ist es so traurig! Aber wer kann so schön traurig singen, wenn nicht Cat Stevens alias Yusuf? Ich war gerade 14 Jahre alt, da spielten sie das Lied im Radio genau die Zeit wie Child in Time von Deep Purple. Ich war hin und weg! Meine Eltern haben die Hände über den Kopf zusammengeschlagen, meine Mutter mich wahrhaftig! Und meine Oma hat gesagt: „Lass doch das Kind ihre Musik hören, gefällt mir zwar nicht, aber eure Musik mag ich auch nicht!“

Behinderung, Junioren, Kuddelmuddel

Wenn mittelalte Männer Musik machen

… dann kommt etwas dabei raus, was älter ist als sie!

Der Musiktherapeut war wieder da. Erst haben sie getrommelt, also Wiebke hat und Carsten hat zugehört, dann haben sie gefachsimpelt und über Musikvorlieben gesprochen. Der Kerle liebt Musik, wenn es deutsche Texte sind kann er nach zweimaligen Hören mitsingen. Deep Purple fällt ihm schwerer: „Weil es ausländisch ist!“ Seit heute Nachmittag läuft Child in Time in Dauerschleife. „Es wäre doch gelacht, wenn ich das nicht lernen kann!“ Mein Sohn ist ehrgeizig!

Behinderung, Kuddelmuddel

Geschwätz

Manchmal so denke ich, gibt es hier nur noch Altfrauengeschwätz. Corona bedingt, oder woran lieg es? Man kann sich seine Apathie auch schönschreiben. Liegt es am Alter oder an den besonderen Umständen? Sind meine Umstände nicht noch umständlicher als die der anderen? So denken wahrscheinlich viele. Nicht nur ich. Mir geht’s doch gut. Ich vergammele nur ein bisschen. Seit einiger Zeit habe ich keinen Rock mehr angezogen, nur Jeans und Pullover. Wie langweilig! Wenigstens habe ich mir die Haare gefärbt und geschnitten – aber für wen? Wenn ich jetzt sage, für mich allein, dann lüge ich mir was in die Tasche. Jeder möchte gesehen werden. Der Mensch ist ein soziales Wesen und genießt auch Komplimente. Da kann man vom Kerle lernen! Der verteilt sie großzügig – die Komplimente und aller nehmen sie ihm auch gerne ab. Allerdings bekomme ich keine: „Mama, du weißt doch, dass ich dich gerne habe. Das muss ich dir doch nicht immer wieder sagen!“

Warum schreibe ich überhaupt noch Blogbeiträge, wenn es mir zugegebenermaßen schwerfällt? Wahrscheinlich aus Gewohnheit und deswegen, weil es meinen Tag ein bisschen durchbricht.  Da könnte ich auch ein Coronatagebuch führen, wie es inzwischen einige Blogger machen. Aber auch das ödet mich an. Es ist immer dasselbe, beziehungsweise es wird noch ein wenig schlimmer und diese Pandemie endet nie. Dann könnte ich auch über andere schreiben – über meine Nachbarin zum Beispiel. Über das, was sie schon wieder gemacht hat. Nein, ich werde mich schwer hüten über andere zu urteilen. Weder über die alten, noch über die jungen Leute, noch über die Politiker und Krankenschwestern, Ärzte und Müllwerker werde ich mich auslassen. Denn wer bin ich denn, dass ich pauschalieren darf?

So bleibt es dabei, dass ich Alltagsgedöns erzähle, Altfrauengeschwätz halt …