Kategorie: Junioren

Zehen tapen

Wir sind Fachleute, inzwischen sind wir richtig gut, denn nicht nur ich muss ran, auch die Junioren deren Zehen brechen, wie ungekochte Spagetti, müssen so einiges aushalten. Sie müssen sogar das meiste aushalten und sie sind wirklich sehr tapfer.  Meine Tapeverbände werden immer besser. Aber ich habe mir heute Abend Hilfe geholt von einer Diakonieschwester. Sie hat mir den Trick mit dem Dachziegelverband gezeigt. 

Unser Doc hat den beiden Unglücksraben jetzt hochdosiertes Vitamin D verordnet und eine Knochendichtemessung angeordnet. Dass bei den Junioren ein erhöhtes Osteoporoserisiko besteht, steht außer Frage, aber eventuell gibt es eine Möglichkeit die Knochenbrüche – und seien sie nur an den Zehen – einzuschränken. Denn, auch wenn es häufig ist, der Fuß tut weh. Richtig weh, so sehr, dass sogar mein tougher Sohn heute Abend vor Schmerzen geweint hat und freiwillig ein Schmerzmittel genommen hat. Wiebke ist da pragmatischer – sie schluckt inzwischen routiniert die bitteren Tropfen mit jeder Menge Zucker …

Moment mal

Es ist fast Advent, es ist fast Winter – im Vertrauen, ich mag die dunkle Jahreszeit – Ich höre seit 10 Minuten einen Monolog von Carsten, in dem er von unserem drohenden Konkurs und von Wohnungslosigkeit schwafelt. Ich war ein bisschen laut zu ihm, weil er ständig – und ständig heißt wirklich so – in voller Lautstärke an seinem Tablet die Videos nur anspielt. Jetzt ist er beleidigt! Aber reden tut er immer noch. Nur eben, dass ich ihn unterdrücke und nie ausreden lasse!

 

es regnet

Nicht meckern, es ist schließlich November! Da darf es schon mal regnen und aufs Dach prasseln. Wir mögen es am Fenster zu sitzen und rauszuschauen. Trotzdem ist Wiebke genervt – sie will spazieren gehen, zu den Eseln und Hühnern. Außerdem müssen wir Brillen richten lassen. Sie sind verbogen. Carsten hat seine Bügel selbst so hingebogen, dass er seine Brille abends ans Tablet hängen kann. Dass sie dann nicht mehr gescheit auf der Nase sitzt, das hat er nicht bedacht und so drückt sie eben… und dann ist da noch unsere Bäckerfreundin, bei der Wiebke ‚endlich einmal wieder eine Brezel kaufen muss‘. Mit zwei Rollstühlen im Regen? Kann Spaß machen, mit dem geeigneten Helfer. Wenn aber jemand schon frierend und mit der Auffassung hinter einem Rollstuhl steht und sagt, dass das sein Rollator sei, dann wird’s eher dröge, denn lustig. 

Aber wahrscheinlich werden wir heute eh backen und Bären, Füchse und Gänse ausstechen. Außerdem muss ich mal wieder Formulare ausfüllen. Handschriftlich, fein leserlich und am besten in Druckbuchstaben! Dazu ist ein Novemberregentag schließlich auch gut…

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