Gedicht, Geschichte

zwei Bilder

Eine Geschichte und ein Gedicht – sie gehören zusammen, aber aus verschiedenen Perpektiven!

Flippflockspielen

Es ist mal wieder keiner da, nur meine quirlige große Schwester. Ich würde ja viel lieber mit Jungs und Autos spielen, aber das geht ja nun mal nicht. Ich mag sie ja, aber warum muss sie immer so laut sein? Warum muss sie zu allem und jedem ihren Senf dazugeben? Wenn wir aber außerhalb des Hofes sind, dann ist sie ganz still und kriegt den Mund nicht auf. Jetzt will sie mir schon wieder erklären wie das Spiel funktioniert. Denkt die denn, ich wäre noch ein Baby? Sie macht mit ihren Flipplocklöchern meine ganze Rennstrecke für die Matchboxautos kaputt.
Gestern war wenigstens Harti da, der ist zwar ein Kleindoofi, aber immerhin ist er ein Junge. Zum Glück sieht sie nicht meine geballte Faust und weiß nicht, dass ich es war, der ihr die Klappern versteckt hat. Soll sie doch am Abend suchen. Ich will auch spielen, sie soll mir den Stock geben! Ich glaube ich trete mal gegen die Steinchen, zufällig, aber doch so kräftig, dass der Fuß den Kies spürt.
Mit Mädchen spielen ist langweilig – au, Mutti muss mir die Fingernägel schneiden. Wenn ich die Hand so balle, schneiden sie arg ins Fleisch. Merkt denn keiner, dass ich immer trauriger werde? Ich bin ganz allein! Die Doofe da, mit dem affigen Turnanzug, die denkt nur an sich.
Gleich fang ich an zu heulen!

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Reaktion auf das Bild

Bruder
Du lieber
Sei nicht traurig
Ich bin immer deine
Schwester

Du
Was ist
Hast du Kummer
Soll ich dich trösten
Umarmen
Manchmal
Muss auch
Ein kleiner Bruder
Der großen Schwester einmal
Zugucken

Guck
Da hin
Dort ins Loch
Da kommt der Flock
Rein

© petra ulbrich

Gedanken, Gedicht

ergibt das ein Gedicht?

Kunst ist Nahrung für die Seele
Meine Bilder sind leise
Die Schönheit sind die Fehler
Nicht alles muss komplett verstanden sein

© petra ulbrich

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Was sind Gedichte? Was sind sie für euch? Sollten sie sich reimen? Selbsterklärend sein, oder Fragen aufwerfen. Nachdenklich stimmen? Gedichte sind nicht zeitgemäß. Geschichten werden lieber gelesen, vor allem spannende mit einer plötzlichen Wendung. Mir hat eine Schriftstellerin gesagt, dass meine Gedichte sehr gut sind – das hat mich gefreut.

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Wenn ihr mögt, würden wir uns sehr freuen, wenn ihr etwas in den wenn auch nur virtuellen Hut werft. Herzlichen Dank! Oder ihr kommentiert, denn viel lieber als alle Likes der Welt mag ich echtes Feedback!

Gedicht

Wasser und Wein

Regentonnenromantik

Mein Nachbar
ohne eine solche
lässt laufen.

Läuft mit Kanne
um Kanne
hinters Haus.

Die Nachbarin
mit eben einem Busch
vor dem Haus.

Sie hat eine
Tonne und den
Deckel dazu.

Beiden Nachbarn
zwitschert der Wein
von Liebe.

Ihnen schenkt er
Wasser und Wein
übern Gartenzaun ein!

© petra ulbrich