Behinderung, Gedanken, Junioren, Kuddelmuddel, Musik

das Notwendigste tun

Zugegeben, diese Überschrift ist geklaut. Allerdings stimmt sie voll und ganz für uns auch! Hier wird nur das getan, was wirklich wichtig ist. Das Notwendigste eben. Mit Murren aufseiten der Junioren, weil sie sich so darauf gefreut haben, dass sie endlich wieder ein normales Leben führen könnten. Daraus wird nichts! Normal ist bei uns sowieso nichts, aber jetzt, in diesen schwierigen Corona-Zeiten erst recht nichts. All das wenige, das wir machen können – mit zwei Rollstuhlfahrenden – ist noch einmal reduziert. Ich kann nicht für eine Veranstaltung im Vorfeld zu einem Testzentrum fahren und dann etwas später wird die Veranstaltung doch abgesagt! Bei uns ist das nicht nur doppelter Aufwand, sondern ich mache das ja immer schon in doppelter Ausführung! Meine Kräfte sind gleichermaßen begrenzt und Helfer:innen sind ebenfalls knapp. So bleiben wir daheim! Ungern. Die Junioren langweilen sich und sitzen stundenlang vor dem Tablet und spielen irgendwelchen Blödsinn. Immer vorzulesen bekommen, mögen sie nicht. Auch das ist anstrengend. Wir backen diese Woche heute Nachmittag zum dritten Mal Weihnachtsplätzchen – diese sollten gegessen werden und eigentlich ist das miteinander backen nur ein ihnen vorbacken (Show backen), bei dem die Junioren kleinere Handlangerdienste leisten, die gut vorbereitet, begleitet und umsorgt werden müssen. Quasi auch doppelte Arbeit. Aber es macht Spaß und ist irgendwie sinnvoll. Eben auch deswegen, weil es Spaß macht und die Gemeinschaft fördert. Gemeinschaft bleibt in dieser ungewissen Zeit schon sehr auf der Strecke…

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… und versuchen diese Müllberge zu vermeiden!

Gedanken, Gedicht

Am Abend im November

Nicht still ist es
nur unruhig leise. 
Viel zu laut
flüstert der wummernde Bass
im Bauch von Vergebung.

Müde, sehr müde …

© petra ulbrich

Gedanken, Junioren, Kuddelmuddel

was ist Realität und was nicht?

So langsam, das glaube ich, habe ich jede Realität verloren. Es gibt kein normales Leben mehr – nirgends! Es ist Hochzeit und wahrscheinlich noch lange nicht die höchste Zeit. Ich schwanke zwischen Trotz, Resignation, Hoffnung und ganz viel mehr. Es sterben so viele Menschen. Das macht was mit mir. Das macht was mit meinen Junioren, besonders mit Carsten. Fröhlichkeit geht verloren. Alles ist ernster geworden. Jeder Mensch ist angespannt, auch wenn sie den Anschein nicht erwecken wollen. Corona geht an niemanden spurlos vorüber. Ich kann nicht mehr verstehen, warum sich Menschen nicht impfen lassen wollen. Mittlerweile stehe ich 100% hinter der Impfpflicht. Ja, es mag sein, dass das eine Einschränkung in die Grundrechte ist. Aber die Freiheit der einen hört da auf, wo sie die Freiheit der anderen beeinträchtigt! Meine Familie soll leben! Und wir wollen am Leben teilhaben. Nicht nur Zuhause sitzen, aber was geht, was dürfen wir, was können wir überhaupt?

Kuddelmuddelgedankenchaos