Familie, Gedanken, Kuddelmuddel, Musik

von Dankbarkeit

Allüberall lese ich vom Dankbarsein! Sollte ich auch einmal aufschreiben, wofür ich dankbar bin?

Dafür, dass die Sonne scheint, der Himmel mit weißen Schäfchenwolken bevölkert ist oder die Rosen so prächtig blühen? Viel eher bin ich dankbar, dass der Kerle heute 5 Erbsen gegessen hat und statt Fisch lieber Gemüse essen wollte. Dankbar bin ich auch, dass ich nicht Hunger leiden muss und ein Radler vor mir steht, das ich gleich wegzischen werde. Auch bin ich dankbar, dass auf meiner Wiese die Gänseblümchen blühen dürfen und die gelben Butterblumen in der Nachbarschaft leuchten.  Mit Dankbarkeit denke ich an die weite Freundin, die auf ihrer Insel hoffentlich einen schönen Kurzurlaub erlebt. Große Dankbarkeit erfüllt mich, dass ich ihr alles erzählen kann und sie mir nichts – aber auch wirklich nichts – übel nimmt. Dankbar bin ich für das Dach über unserem Kopf, denn wenn gleich das Gewitter kommt – der Donner grollt schon – ist es herrlich das große Himmelsschauspiel durchs Fenster beobachten zu können, statt mittendrin zu sein. 

Im Grunde genommen bin ich sehr dankbar in Deutschland wohnen zu dürfen und nicht auf der Flucht sein zu müssen. Dankbar bin ich auch, keinen Krieg zu kennen – in Bild und Ton sieht er schon bedrohlich genug aus, das brauche ich nicht auch noch real …

… und dann bin ich dankbar, dankbar sein zu können!

Behinderung, Familie, Gedanken, Junioren

aufwachen

Ich bin lange vor dem Weckerläuten wach – und bin prompt wieder eingeschlafen, als ich rekapitulierte, dass es erst kurz nach vier war! Unruhig war die Nacht, sehr unruhig. Geregnet hat es nicht und von draußen kam sie auch nicht – diese Unruhe. Was mache ich mit dem Kerle? Wie stelle ich es an, dass er besser essen kann? Er will ja, er kann nur nicht! Alle sind mit ihrem Latein am Ende. Wir brauchen entweder ein Wunder oder ein Wundermittel! Sogar das Bett war nicht richtig nass – zu wenig Flüssigkeit hat Carsten gestern auch getrunken. Ich gäb‘ was drum, könnte ich eine Lösung herbeizaubern.

Wiebkes Bauchweh hat sich zum Glück aufgelöst. Sie leidet mit und ihre körperliche Anspannung/ihre Verkrampftheit ist nicht gut. Sie sitzt viel zu lange auf dem Rollstuhl, dann tut ihr ihre Hüfte weh, dann rutscht sie von einer Pobacke auf die andere und verdreht ihre ohnehin krumme Wirbelsäule. 2mal Physiotherapie in der Woche – mehr geht nicht. Mehr wäre auch Quälerei, die Junioren sollen nicht nur therapiert werden.

Vesper für die Werkstatt richten gestaltet sich auch für Wiebke nicht leicht. Das mag sie nicht und jenes auch nicht, das kann sie nicht beißen und Bananenmilch ist was für Babies! Da die Betreuer auch im Förder- und Betreuungsbereich permanent unterbesetzt sind, findet sich niemand, der das Brot kleinschneiden kann oder will! ‚Hackelünze‘ mag ich meinem Töchting aber nicht mitschicken. Denn, wenn ich das Brot hier zu Hause schon in mundgerechte Stücke schneide, sieht es in der Box aus, wie schon mal gegessen und wer mag so etwas essen?

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Kaffee ist kalt! Kalter Kaffee macht schön. Schön will ich sein, wenn es bald zum großen Familienfest geht und schön möchte ich sein, wenn wir auf das Treffen der besonderen Kinder fahren. Also her mit dem kalten Kaffee – ich habe Nachholbedarf!

Behinderung, Familie, Junioren

Sonntagmorgens

Ausschlafen für Carsten! Wiebke ist schon seit sieben Uhr wach. Das Töchting frühstückt im Bett und genießt es bedient zu werden. Dem Kerle reiche ich die Astronautenkost – er trinkt solange ich das Fläschchen halte. Jetzt pennt er noch etwas, denn mittags kommt eine Helferin – wir wollen zu einem Konzert auf die BuGa. Wenigsten die eineinhalb Stunden sollte er durchhalten. Musik ist ein Teil unseres Lebens und Carsten freut sich auch drauf. Wir werden einfach eine Decke mitnehmen, dass er vom Rollstuhl absteigen kann. 

Noch ist es nicht so weit! Noch liegt der Kerle im Bett und ruht sich aus. Wiebke lacht und singt ihre ganz eigenen Lieder. „Winnewippa und Papa Schlumpf guckt zu!“ Schick möchte sie aussehen, ein Kleid hat sie sich herausgesucht – ob sie es tatsächlich anzieht, wissen wir jetzt noch nicht. Vor der großen Verkleidung steht noch die Dusche und Haare waschen. Pony schneiden, sollte ich ihr auch noch! Carsten werde ich bärtig lassen – jeder Aufregung gehe ich momentan aus dem Weg. Ist ein Dreitagebart noch en Vogue?

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Viertel vor neun – ich trinke noch einen Kaffee und wünsche euch einen wundervollen Tag!