Behinderung, Familie

beeindruckt

Ganz beeindruckt bin ich von meinem Töchting. Sie kann Fremdsprache! Wenn sie alleine ist – und das ist sie jetzt am frühen Morgen – erzählt sie sich selbst, ihren Igeln Isidor und Igor und dem Plüschpapagei Lora die fantastischsten Geschichten in ihrer Ursprungssprache. Sie, die Geschichten, sind sehr ausgeschmückt und ideenreich. Sie scheinen lustig zu sein, denn Töchting lacht. Igor ist alt und abgeliebt, er wird oft fürsorglich ins Häuschen geschickt. Isidor dagegen muss wohl sehr frech sein, denn er wird ausgeschimpft und bekommt ab und zu einen Klaps auf den Po.

Als ich ins Zimmer kam, sah mich mein Töchting mit einen verschmitzten Lächeln an und wechselte schlagartig zur Sprache, die sie mühsam erst mit 10Jahren gelernt hat: „Mama, ich will noch nicht aufstehen!“ Gleich darauf parlierte sie mit ihren Kuscheltieren aufs Trefflichste in ihrer ureigensten Muttersprache weiter!

Alltag, Behinderung, Gedanken

Kummerweh

Das Wort gibt es nicht – oder vielleicht doch? Jedenfalls habe ich es gerade erfunden, weil es ganz genau das widerspiegelt, was ich fühle. Jetzt scheint die Sonne. Kalt ist es dennoch. Das Straßenfest ist ins Wasser gefallen. Nicht nur für uns. Aber es tut mir so kummerweh für die Junioren. Eigenartigerweise langweilen sie sich kein bisschen. Nur ich habe ein Bauchgefühl, das nicht schön ist. So ganz anders habe ich es mir vorgestellt und bin enttäuscht. Mehr, als meine Kinder! Ich hätte so gerne gehört, wie der Kerle mit dem neuen Mikrofon in die Mundharmonika bläst und wie mein Töchting Schlagzeug spielt. Ich hätte gerne mitgegröhlt und eventuell getanzt.

Trauer macht sich breit – und das ist ein ganz schön blödes Gefühl…

Darf ich traurig sein? Auch über solche Kleinigkeiten? Ich wäre so gerne unter Menschen gewesen!

Behinderung, Familie, Gedanken

nicht mehr alles selber

Eine große Enttäuschung – das Wetter heute! Eigentlich ist Bandauftritt. Praktisch auch. Aber leider nicht für die Junioren. Es ist so schnell kalt geworden und der Gig ist draußen auf einem Straßenkünstlerfest! Bloß bei 14 Grad geht das nicht für den Kerle und das Töchting. Sie würden frieren und blaue Beine bekommen. Möglicherweise sogar krank werden. Es tut mir so leid für sie.

Ich habe es dem Bandkoordinator geschrieben. Helfen kann er mir nicht. Aber ich bin’s losgeworden. Und gelernt habe ich, dass ich nicht alles alleine aushalten muss. Natürlich muss ich es den Junioren allein verklickern und deren Frust muss ich aushalten. Aber im Vorfeld habe ich meinen Frust ein bisschen abgelassen. Mit wenig Erfolg zwar, dennoch geteilt…