Alltag, Behinderung, Gedanken

es hört nicht auf

Zehn Zentimeter überm Abgrund, am seidenen Faden, gehalten von zwei Fingern, die jederzeit loslassen können. 

So fühle ich mich. Schwerelos und doch bleischwer! Von 5 Telefonaten, die ich heute Morgen geführt habe, ist eins positiv ausgegangen. Carsten Zeh ist gebrochen und wurde getapet. Sein Tablet ist noch nicht heile, mein Auto hat ˋne neue Schramme (meine Dummheit) und geregnet hat es auch noch nicht. 

Der seidene Faden ist extrem strapazierfähig. Doch überstrapazieren! Das mag ich ihn dann doch wieder nicht. So, wie der gespannt ist, reißt der in der nächsten Zeit ratzfatz. 

Innerlich bin ich am Bersten. Von sehr vielen Seiten zerren sie an mir, haben Erwartungshaltungen und sagen mir obendrein, dass ich nicht so hohe Ansprüche haben soll. – Ja Leute, wohin soll ich meine Ansprüche noch runterschrauben? Tiefer geht schon gar nicht mehr.

… und wenn ich loslasse, falle ich in den Canyon!

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14:50 Uhr – Niemals aufgeben. Weil …

  • ich alles erreichen kann, was ich will
  • ich es sehr bereuen würde, aufgegeben zu haben
  • Ich niemanden feixen lassen möchte, der schon immer gesagt hat: du schaffst das nicht
  • sich Erfolg gut an fühlt
  • ich noch lange nicht alles ausprobiert habe
  • ich nicht kleinbeigeben will
  • ich einen Motivationsschub dringend nötig habe

Egal ob Du glaubst Du schaffst es, oder ob Du glaubst Du schaffst es nicht – Du hast in jedem Fall recht! | Henry Ford

Alltag, Behinderung, Familie

ein Freund sagte mir

Kurz bevor unser Freund vor Jahren gestorben ist, nachdem er vorher eine sehr lange Zeit mit extremen Knochenbrüchen und Schmerzen hatte, sich aber niemals unterkriegen ließ, sagte er zu mir: „Petra, auch mit Glasknochen kannst du deinen Sohn nicht in Watte packen. Schau mich an, ich habe mir im Leben schon so viel gebrochen und ich bin immer wieder aufgestanden. Knochen heilen, aber ein verschenktes Leben, nur weil mal etwas brechen kann, ist ein vergeudetes Leben. Lass ihn machen, er macht das schon richtig!“

Heute bin ich verzagt, weil ich den Junioren nichts bieten kann. Auch glaube ich, dass sich der Kerle einmal wieder einen Zeh gebrochen hat. Grünblaubraun ist ein mittlerer und er steht etwas ab. „Sollen wir es richten lassen?“ „Nein, nützt doch eh nichts. Gib mir ein Schmerzmittel. Mach nen Pflaster drum und gut ist‘s!“ „Okay.“

Das Pflaster ist schon abgefallen. Carsten lümmelt auf der Matratze herum und seine Schwester singt ihm ein Lied!

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Morgen machen wir dann was. Morgen kommt S. und hoffentlich pfeift meine Lunge nicht so wie heute auf dem letzten Loch!