Behinderung, Familie, Gedanken, Junioren

emotional

Transparent einer jungen befreundeten Erzieherin in ihrer Kita!

Du musst dein Ändern leben. | Rainer Maria Rilke

Ein nichtaufschreibbarer Tag war das heute! Viel zu sehr mit Emotionen beladen. Politisch, bundespolitisch – mir ist auch deswegen übel. Mir ist kotzübel, was da im Bundestag abgeht. Herr Merz ist für mich untragbar, Frau Weidel sowieso und gemeinsam sind sie einfach eine Pest. Mehr mag ich dazu nicht schreiben – mir fehlen kultivierte Worte.

Wichtiger für mich, das vormittägliches Gespräch! Es war sehr einfühlsam, aber dennoch hart. Ein Zukunftsgespräch. Eins vor dem ich mich gerne drücke. Eins, das mir aufgezeigt hat, dass ich nicht ewig lebe. Das Thema Endlichkeit möchte ich gar nicht so nah an mich heranlassen und dennoch ist es allgegenwärtig. Die Entscheidung ist mir für heute abgenommen worden. Sie ist allerdings nur vertagt.

Allgemein, Behinderung, Gedicht

morgens zehn vor sechs

Es ist
um aus der Haut zu fahren
der ganze Körper juckt
die Knie- und Ellenbogen
aufgekratzt
aber warum
bekommt sie nun auch keine Luft mehr

Wie ein Karpfen im Gründelwasser
japst sie
kratzt sich ihre schuppige Haut
auf
sprüht ein bisschen da
cremt ein wenig dort
richtet ihr Krönchen
– und ist fort!

© petra ulbrich

∙∙∙∙∙

Eine Bekannte, ebenfalls pflegende Angehörige, erzählte mir von ihren Hautproblemen, zeigte mir ihre Haut und wusste keine Lösung. Alle Cremes, sogar die Kortisonsalben halfen nichts – es war zum aus der Haut fahren, meinte sie.

Es ist tatsächlich so, dass wir manchmal aus unserer Haut wollen – mir geht es genauso. Auch ich habe juckende Haut. Meine Leidensgenossin, sowohl in der Pflege, als auch mit der Neurodermitis meinte, dass sie, wenn sie neben sich stehen würde, diese Frau gerne in den Arm nehmen möchte. Sie streicheln, ihr einen Kuss auf die juckende Stelle hauchen würde und ihr dann liebevoll sagen möchte, dass sie es schon richtig macht.

Ich habe sie in den Arm genommen. Wir haben uns gegenseitig in den Arm genommen! Wir sollten das öfter tun – wir alle.